Mordfall Krailling: Falsches Alibi von der Ehefrau?
München - Der zweifache Kindermord im Münchner Vorort Krailling gibt weiter Rätsel auf. Die „Bild“-Zeitung berichtete, der festgenommene Onkel der beiden getöteten Mädchen habe von seiner Ehefrau ein Alibi für die Mordnacht bekommen. Polizei und Staatsanwaltschaft wollten dazu am Montag nichts sagen.
Zu Spekulationen, dass eine zweite Person in die Tat verwickelt ist, sagte Oberstaatsanwalt Ken Heidenreich: „Es gibt zurzeit nur einen Tatverdächtigen.“
Der 50-jährige Familienvater schweigt weiter zum Tatvorwurf. „Er sagt gar nichts mehr“, erklärte Heidenreich. In den ersten zwei Vernehmungen hatte der Mann kein Geständnis abgelegt, sich aber in Widersprüche verstrickt.
Die Ermittler sehen den Tatverdächtigen durch einen genetischen Fingerabdruck überführt. Eine Polizeisprecherin bekräftigte allerdings, dass weiter ermittelt werde. „Die Arbeit ist mit der Festnahme nicht zu Ende“, sagte sie. Es würden weiter Spuren vom Tatort ausgewertet. Die Mordkommission setze zudem weiter auf Hinweise aus der Bevölkerung.
Am Samstag hatte ein Ermittlungsrichter wegen dringenden Tatverdachts Haftbefehl gegen den Mann wegen zweifachen Mordes erlassen. Das Motiv ist weiter unklar, in mehreren Medien ist von Erbstreitigkeiten die Rede. Die Schwestern Chiara und Sharon waren vor anderthalb Wochen in der unverschlossenen Wohnung ihrer Mutter in Krailling getötet worden. Am Freitagnachmittag wurde der Schwager der Mutter im oberbayerischen Peißenberg festgenommen.