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Fall Böhringer: Mordwohnung wird Party-Lokal

AZ exklusiv: Die Mordwohnung, in der Charlotte Böhringer umgebracht worden ist, wird zum "Ort des Friedens" – und des Feierns. Klingt unglaublich, ist aber wahr.
Kimberly Hagen |
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Im Penthouse über dem Isarparkhaus ist Charlotte Böhringer ermordet worden. Dort entsteht ein Lokal der Lebensfreude.
Im Penthouse über dem Isarparkhaus ist Charlotte Böhringer ermordet worden. Dort entsteht ein Lokal der Lebensfreude. © imago/argum

München - Manche Geschichten sind so unfassbar, dass man sie zunächst nicht glauben kann. Der Parkhaus-Mord, wie er genannt wurde, gehört dazu. Millionärswitwe Charlotte Böhringer († 59) wurde im Mai 2006 in ihrem Penthouse über dem Isarparkhaus in der Baaderstraße brutal ermordet.

Charlotte Böhringer
Charlotte Böhringer © privat

Böhringer-Mord: Bence Toth sitzt bis heute im Gefängnis

Als Täter kam schnell ihr Lieblingsneffe infrage: Bence Toth sitzt bis heute im Gefängnis – und beteuert ebenfalls bis heute seine Unschuld. Hätte er die Tat, seine Tante mit 24 Schlägen auf den Kopf umgebracht zu haben, gestanden, wäre er ein freier Mann.

Bence T. unter Mordanklage.
Bence T. unter Mordanklage. © AZ-Archiv

Dieser Fall, der es zu unzähligen Artikeln, Spekulationen, Verfilmungen gebracht hat und nach wie vor Fragen aufwirft, nimmt eine ungeahnte Wende. Nicht vor Gericht, sondern im echten Leben.

Mord-Tatort wird zu Party-Location

Nach AZ-Informationen soll die 400 Quadratmeter große Luxus-Dachgeschosswohnung, in der Böhringer sterben musste, jetzt zu einem Party-Lokal werden. Unglaublich? Aber wahr!

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Mate Toth, jüngerer Bruder von Bence, der die Tankstelle im Parkhaus führt und die Immobilie inklusive Penthouse geerbt hat, zur AZ: "Ja, es stimmt, dass dort eine gastronomische Einrichtung entsteht. Als die Anfrage kam, habe ich mich mit der Familie beraten. Die Wohnung gehört zwar mir, aber moralisch meiner Mutter. Wir alle wollten und könnten dort nie wohnen, das wäre uns zu gruselig. Also haben wir grünes Licht gegeben."

"Zeichen nach vorn": Mate Toth.
"Zeichen nach vorn": Mate Toth. © imago/argum

Böhringer-Neffe Mate setzt sich für Bences Unschuld ein

Für Mate Toth, der sich seit 15 Jahren für Bences Unschuld einsetzt, könnte der Umbau der Mordwohnung in einen fröhlichen Treff ein erster Abschluss sein – oder.

Er selbst drückt es so aus: "Vielleicht ist es ein Zeichen nach vorn, dass dieser Ort zu neuem Leben erweckt wird. Insofern würde ich mich freuen, wenn der Laden läuft – wobei ich weder Investor noch sonst irgendwie daran beteiligt bin."

Tobias Raabe hatte Idee für Party-Treff

Wer aber ist der Mann, der einen blutigen Tatort zu einem Lokal der Lebensfreude macht? Tobias Raabe (Schmauserei) hatte die ungewöhnliche Idee.

"Ort des Friedens": Tobias Raabe.
"Ort des Friedens": Tobias Raabe. © privat

Zur AZ sagt er: "Charlotte Böhringer hat früher beim Standl meiner Eltern auf dem Viktualienmarkt eingekauft, ich habe immer in ihrem Parkhaus geparkt. Da ich auf der Suche nach einer geeigneten Location war, fiel mir das leerstehende Penthouse ein." Angst vor schlechtem Karma hat er nicht: "Es gab einen Moment des Zögerns. Mittlerweile freue ich mich, dort einen Ort des Friedens zu schaffen."

Eröffnung ist im Mai geplant

Des Friedens – und des Feierns. Raabe: "Es wird kein reines Tanzlokal, sondern ein Mix aus Restaurant, Bar, Lounge. Der Blick über die Stadt ist gigantisch. Wir sind schon fleißig am Renovieren. Ich hoffe, im Mai eröffnen zu können."

Bis dahin ist im Penthouse mit Marmorboden und Goldwasserhähnen ein Pop-up-Lokal mit Zwischengenehmigung entstanden, das angemietet werden kann. Über 100 Gäste waren kürzlich auf einer privaten Feier. Dass es sich am Ex-Tatort unbeschwert amüsieren lässt, hat der Abend bewiesen. Es war so fröhlich, dass die Polizei anrücken musste.

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11 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • am 14.10.2021 19:02 Uhr / Bewertung:

    Einerseits finde ich es etwas makaber, und auf der anderen Seite finde ich es auch etwas pietätlos, wenn man mit dem `Gruselfaktor` Kasse machen möchte.

  • Karl Ranseier am 14.10.2021 18:06 Uhr / Bewertung:

    Dies ist ein astreines Fehlurteil

  • Sarkast am 14.10.2021 16:12 Uhr / Bewertung:

    >>>könnten dort nie wohnen, das wäre uns zu gruselig.<<<

    Aber eine Kneipe ist nicht zu gruselig?
    Ich wünsche dem vollbärtigem Tobias Raabe viel Glück mit seinem spektakulären Dungeon.
    Übrigens, Männer mit Vollbart sind nicht so mein Ding...

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