Mord-Prozess: Schwester warnte vor dem Faschingsprinzen

Im Mordprozess um den Moosburger Ex-Faschingsprinzen Stefan Robert M. sagte nun die Schwester des Opfers aus. Offenbar hatte die Zeugin Judith G. ihre Schwester frühzeitig vor dem Prinzen und mutmaßlichen Mörder gewarnt. Vergebens: Das Mordopfer sah in dem Prinzen stets ihren "Traummann".
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Mordopfer Marion G und Angeklagter Stefan Robert M.
Andrea Huber Mordopfer Marion G und Angeklagter Stefan Robert M.

MÜNCHEN - Im Mordprozess um den Moosburger Ex-Faschingsprinzen Stefan Robert M. sagte nun die Schwester des Opfers aus. Offenbar hatte die Zeugin Judith G. ihre Schwester frühzeitig vor dem Prinzen und mutmaßlichen Mörder gewarnt. Vergebens: Das Mordopfer sah in dem Prinzen stets ihren "Traummann".

„Sie war meine Schwester und beste Freundin. Ich vermisse sie sehr“, sagt die Steuerfachwirtin Judith G. (26) im Zeugenstand des Schwurgerichts. Zirka vier Meter von ihr entfernt sitzt der Angeklagte Stefan Robert M. (36). Er soll ihre Schwester Marion G. (26) am Abend des 22. August 2007 erwürgt haben. Der Angeklagte hat den Kopf gesenkt, traut sich nicht, der Zeugin in die Augen zu schauen. Judith G.: „Als meine Schwester ihn mir Ende Juli 2006 vorgestellt hat, war sie noch nicht mit ihm zusammen. Sie wollte meine Meinung hören. Die war ihr immer wichtig.“ Judith G. warnte ihre Schwester vor dem Angeklagten: „Sie hatte ihn durch die Arbeit kennen gelernt. Er wollte mit ihr Kaffeetrinken. Ich habe gesagt, tu’ es nicht.“

Später änderte sie ihre Meinung: „Er war super nett zu mir. Er wusste ja, dass es meiner Schwester wichtig war, dass ich ihn nett finde. Für meine Schwester war er der Traummann.“ Im Umgang mit Frauen traf der Ex-Faschingsprinz von Moosburg, dessen Frauen-Liste lang ist, stets den richtigen Ton. Marion G. wollte er auf einer Musical-Bühne oder Kinoleinwand den Heiratsantrag machen. Warum hatte er dann noch nebenbei eine Affäre mit Gaby B. (25), die er als „Zeitvertreib“ beschrieb?

Fest steht: Am Tattag wollte er Gaby B. unbedingt in der gemeinsamen Wohnung von ihm und dem Opfer treffen. Marion G. schien im Weg zu sein. Hatte er gehofft, dass sie mit ihren Freundinnen etwas unternimmt, weil an diesem Abend ein Länderspiel lief und sie keinen Fußball mochte? Als Marion G. sagte, sie sei krank und wolle den Abend mit ihm auf der Couch verbringen, stand er vor einem Problem. Judith G.: „Meine Schwester hat alles für ihn getan. Sie hat auch immer gezahlt. Tanken, Lebensmittel und sogar den Skiurlaub.“

Der Geiz des Angeklagten scheint so groß, dass er den Eltern der Toten anwaltlich drohte. Sie hätten „Hausfriedensbruch“ begangen, als sie die Sachen ihrer Tochter aus der Tatort-Wohnung geholt hatten. Um eine „Eskalation zu vermeiden“, sollten sie ihm das Geld für die Küche, das Geschirr und die DVD-Edition Nip/Tuck („Schönheit hat ihre Preis“) übergeben. Der Prozess dauert an. Torsten Hub

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