Mord in Sendling: Das Protokoll der Tatnacht
Die Auswertung von Videokameras ergibt: Der Mörder muss in der Nähe ihrer Wohnung auf Katrin Michalk gelauert haben.
München - Minutiös hat die Polizei die letzten Stunden im Leben von Katrin Michalk († 31) rekonstruiert – wie sie am Freitag im Fitness-Studio trainierte und schließlich gegen 21 Uhr auf dem Heimweg ihrem Mörder begegnete. Hier das Protokoll der Mordnacht:
18.30 Uhr: Per Chip meldet sich Katrin Michalk zum Training im „Fitness First“ in der Einsteinstraße an.
20.15 Uhr: Die 31-Jährige verlässt das Studio. Der genaue Zeitpunkt lässt sich nicht feststellen. Katrin Michalk benützt nicht den Chip. Sie geht von der Einsteinstraße zum S-Bahnhof Leuchtenbergring. Katrin Michalk steigt in eine S-Bahn in Richtung Innenstadt. Eine automatische Überwachungskamera im Zug schießt die Bilder, die die Polizei gestern veröffentlichte.
20.39 Uhr: Katrin Michalk kommt am Marienplatz an. Wieder erfassen sie Überwachungskameras. Auf den Aufnahmen sind zahlreiche Menschen zu sehen. Doch keiner benimmt sich verdächtig oder zeigt auffallendes Interesse an der 31-Jährigen.
20.42 Uhr: Katrin Michalk steigt in eine U3. Im Zug gibt es keine Videoüberwachung.
20.53 Uhr: An der Haltestelle Aidenbachstraße steigt die Frau aus der U-Bahn. Am Bahnhof wird sie wieder von einer Überwachungskamera gefilmt. Es sind die letzten Aufnahmen von ihr. Bis zur Wohnung in der Halskestraße sind es 700 Meter. Hier irgendwo muss der Mörder gelauert haben.
21.05 Uhr: Der Notruf geht ein. Katrin Michalk ist tot. Die Polizei hat ihren Freund und auch alle Ex-Freunde der 31-Jährigen überprüft. Keiner kommt als Täter hin Betracht. Denkbar wäre auch ein verschmähter Verehrer. Die Polizei überprüft das Handy des Mordopfers sowie den Computer der 31-Jährigen. Möglicherweise findet sich dort ein Hinweis auf einen Verdächtigen. Denkbar wäre aber auch, dass Katrin Michalk das Zufallsopfer eines unbekannten Frauenhassers wurde.
Die Polizei bittet um Hilfe. Alle Personen, die Katrin Michalk zwischen 19.30 und 21 Uhr am Tatabend gesehen haben, sollen sich melden: Telefon 089 / 29100.