Mord aus Rachsucht in der Thalkirchner Straße
Heimtücke und niedere Beweggründe wirft die Münchner Staatsanwaltschaft Angel R. (39) vor. Der Arbeiter in der Großmarkthalle soll auf der Thalkirchner Straße auf seine Ex-Schwägerin eingestochen haben. Die Frau verblutete. Am 10. Januar beginnt der Prozess vor dem Landgericht, bestätigte der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Florian Weinzierl auf AZ-Anfrage. Die Anklage lautet auf Mord.
Das mutmaßliche Motiv des Angeklagten: Rachsucht. Der Bulgare soll der 28-jährigen Ex-Schwägerin die Schuld am Scheitern seiner Ehe mit seiner Frau (27) gegeben haben. Die war bei der Heirat erst 14 Jahre alt gewesen, die Ehe nach deutschem Recht nicht gültig.
Im Jahre 2013 trennte sich die junge Frau von Angel R., weil er gewalttätig und eifersüchtig gewesen sein soll. Doch der Mann ließ nicht los, stalkte die Mutter der zwei gemeinsamen Kinder. Immer wieder sei es zu Anzeigen gekommen.
Auch am Tag vor der Tat soll ihr der Ex vor ihrer Arbeitsstätte, einem Pizza-Service, aufgelauert haben. Doch die Frau war an diesem Abend eine Stunde früher als normal nach Hause gegangen. Das könnte ihr das Leben gerettet haben.
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Am nächsten Abend ist Angel R. wieder da. Es kommt zur verhängnisvollen Begegnung mit der Ex-Schwägerin. Die hatte die Tochter ihrer Schwester zu ihrer Mutter gebracht. Als Diana K. mit ihrem Freund das Lokal verlässt, soll sich der Bulgare auf sie gestürzt haben. Zeugen berichteten, dass er gebrüllt habe: „Du bist schuld, dass wir getrennt sind.“ Er habe dann ein Messer gezückt. „Der Täter hat sofort zugestochen“, berichtete damals Markus Kraus, Chef der Mordkommission.
Diana K. wird ins Krankenhaus gebracht. Doch sie hat bereits zuviel Blut verloren und stirbt.
Dem mutmaßlichen Täter gelang zunächst die Flucht. Am nächsten Morgen wurde er auf dem Gelände der Großmarkthalle festgenommen.
Bis zur Anklageerhebung hatte der Mann, der von der Münchner Anwältin Birgit Schwerdt vertreten wird, kein Geständnis abgelegt. Der Prozess ist von der Strafkammer vorläufig bis zum 1. Februar terminiert worden. Dann soll ein Urteil gesprochen werden.
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