Moosach: Oma (80) überlistet Trickbetrüger
Zum Schein geht die Seniorin auf einen Betrüger ein und liefert dessen Komplizin an die Polizei aus. Anschließend hält sie dem Anrufer noch eine Strafpredigt
München - Viel zu oft sind Trickbetrüger, die sich am Telefon als Verwandte oder Freunde ausgeben, erfolgreich. An einer 80-Jährigen aus Moosach aber biss sich ein Gauner-Pärchen jetzt die Zähne aus.
Am Freitagvormittag bekam die Rentnerin einen Anruf von einem Mann, der sich als ihr Bekannter „Günther“ ausgab. Die Seniorin durchschaute das sofort, ging aber zum Schein darauf ein. Als der Anrufer sie bat, ihr 13.000 Euro für ein Auto zu leihen, versprach sie zur Bank zu gehen und das Geld abzuheben.
Kaum hatte sie aufgelegt, verständigte die Rentnerin die Polizei. Dann ging sie zur Bank und täuschte dabei sogar noch eine Gehbehinderung vor. Sie wusste, dass Trickbetrüger ihre Opfer häufig auf dem Weg zur Bank beobachten.
Kaum war die gewiefte Seniorin wieder daheim, läutete das Telefon. Der falsche „Günther“ war wieder dran, behauptete, er könne nicht selber kommen und würde stattdessen eine „Frau Schmid“ schicken. Eine übliche Masche von Trickbetrügern, denn würde „Günther“ persönlich kommen, würde jeder den Betrug sofort durchschauen.
Eine „Frau Schmid“ klingelte und ließ sich das Geld aushändigen. Aber kaum hatte sie es eingesteckt, stand auch schon die Polizei da. Inzwischen ist Haftbefehl gegen die 20-Jährige ergangen.
Unmittelbar nach der Festnahme kam es noch zu einem kleinen Nachspiel: „Günther“ rief noch ein letztes Mal bei der 80-Jährigen an, fragte, ob sie die Polizei eingeschaltet habe. Die Seniorin bejahte dies und hielt dem Betrüger eine Strafpredigt: „Alte Leute betrügt man nicht!“, ermahnte sie den Anrufer, der noch nicht gefasst werden konnte.
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