Monti Lüftner: So tragisch ist der Tod des Plattenbosses

Der Tod Monti Lüftners: Jetzt gibt es weitere Details über den Unfall - sicher ist: Es hätte nicht tragischer laufen können. Laut Polizei wollte der Ex-Ariola-Boss auf dem Wertstoffhof in Garching nur zwischen zwei Laster durchlaufen. Er hatte es fast geschafft.
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Monti Lüftner starb mit 77 Jahren. Sehen Sie hier Bilder aus seiner Karriere
dpa Monti Lüftner starb mit 77 Jahren. Sehen Sie hier Bilder aus seiner Karriere

MÜNCHEN - Der Tod Monti Lüftners: Jetzt gibt es weitere Details über den Unfall - sicher ist: Es hätte nicht tragischer laufen können. Laut Polizei wollte der Ex-Ariola-Boss auf dem Wertstoffhof in Garching nur zwischen zwei Laster durchlaufen. Er hatte es fast geschafft.

16. 15 Uhr am Donnerstag auf auf dem Hof der Recyclinganlage in Garching-Hochbrück: Vor der Ausfahrt zur Ingolstädter Landstraße steht eine lange Schlange mit Autos und Lastern: Stop and Go. Monti Lüftner geht spazieren, während sein Vertrauter Stefan F. in einer anderen Autoschlange vor der Waage wartet - beide wollen Gartenabfälle abladen.

Lüftner spaziert zur Lasterschlange und will zwischen zwei Lkw's hindurch. Er läuft direkt vor einen Muldenkipper der Marke Renault. Der Münchner Fahrer (55) hat seinen geladenen Container mit Bauschutt vor wenigen Minuten abgeladen und will wieder aus dem Hof raus. Der Mann kann Monti Lüftner nicht sehen - wegen des toten Winkels kann er die zwei Meter vor seinem Fahrzeug nicht sehen.

Der 77-Jährige ist fast am Laster vorbei, da rollt die Schlange an. Und mit ihr der Renault-Fahrer in seinem 18-Tonner. Der Lkw erfasst Lüftner mit der rechten Stoßstange. Der Fahrer hört und sieht wohl nichts. Laut Verkehrspolizisten spürt man in einem solchen Lkw nur einen leichten Wackler. Der Mensch aber macht keinen lauten Knall, der dumpfe Aufprall ist in der lauten Fahrerkabine nicht zu hören.

Lüftners Chauffeur sieht alles mit an: "Er fiel wie in Zeitlupe"

Monti Lüftner fällt und wird nach Augenzeugenberichten vom rechten Vorderreifen unter das tonnenschwere Fahrzeug gezogen. Der Fahrer rollt weiter und überfährt den Plattenmillionär mit dem rechten hinteren Zwillingsreifen - direkt über die Brust. Monti Lüftner ist sofort tot, schätzt die Polizei.

Sein Vertrauter Stefan F. und der Fahrer des dahinter stehenden Lkw's sehen alles mit an: Monti Lüftner wird "wie in Zeitlupe" unter den Laster gezogen und überrollt. Stefan F. läuft auf den Renault zu, ruft: "Aufhören, aufhören!" - der Fahrer hört ihn nicht. Stefan F. krabbelt unter den Renault, zieht seinen Freund heraus. Er reagiert geistesgegenwärtig und leistet sofort Erste Hilfe, macht Mund-zu-Mund-Beatmung. Der Lasterfahrer fühlt Monti Lüftners Puls. Nichts. "Da ist nichts mehr", sagt er zu Stefan F.

Um 17. 10 Uhr ist Monti Lüftner offiziell tot. Der Notarzt hat die Wiederbelebungsversuche aufgegeben. Der Fahrer des Renaults steht unter Schock, Mitglieder des Kriseninterventionsteams kümmern sich um ihn. Die Polizei ermittelt jetzt gegen den Münchner - er gilt als Unfallverursacher. Ob er aber wirklich Schuld hat, ist unklar.

K. Hoppe, T. Gautier

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