Mont Blanc: Münchner (67) nach Sturz bei Abstieg verstorben

Ein 67 Jahre alter Münchner fällt bei seinem Abstieg von dem Viertausender in Frankreich 200 Meter in die Tiefe und stirbt. Er wanderte ohne angeseilt zu sein und war ohne Eispickel unterwegs.
von  Sophie Anfang

Charmonix/München - Er ist der höchste Berg in der Europäischen Union, 4810 Meter hoch, Firn und Eis bedecken ihn das ganze Jahr. Der Mont Blanc in Frankreich ist ein anspruchsvoller Berg für Alpinisten. Jedes Jahr verunglücken Bergsteiger dort tödlich – nun auch ein 67 Jahre alter Mann aus München, nachdem er den Gipfel schon erreicht hatte.

Der Münchner war alleine unterwegs, teilten die französischen Rettungskräfte gestern mit. Er war zunächst über die Hauptroute auf den Viertausender gestiegen. Danach verbrachte er eine Nacht in der Schutzhütte „du Goûter“ auf 3817 Metern, bevor er sich gestern am frühen Morgen an den Abstieg machte.

Wie die Rettungskräfte berichten, war der Münchner jedoch nicht ausreichend ausgerüstet. So war er ohne Eispickel unterwegs. Wegen seiner exponierten Lage kommt es auf dem Mont Blanc jedoch öfter zu Wetterstürzen. Lediglich Ski-Stöcke hatte der Wanderer dabei.

Bei Abstieg ohne Klettergurt unterwegs

Auf einen Klettergurt hatte der Münchner ebenfalls verzichtet. Als er stützte, befand er sich auf einem etwa 40 Zentimeter breiten, spitz zulaufenden und verschneiten Grat, direkt neben zwei stark abfallenden Abhängen, berichten französische Medien. Er soll über eine Mauer aus Eis gesprungen und dann 200 Meter tief gefallen sein.

Eine Seilschaft mit deutschen Alpinisten, die nur kurz hinter dem Verunglückten unterwegs war, alarmierte die Bergrettung gegen 8.40 Uhr.

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Die Rettungskräfte kamen mit einem Helikopter, konnten jedoch nur noch den Tod des 67-Jährigen feststellen. Sie vermuten einen fatalen technischen Fehler. „Es muss etwas mit den Steigeisen schief gelaufen sein“, sagte der Leitende Rettungsbeamte Stéphane Bozon der Nachrichtenagentur Afp. „Auf einem Berggrat wie diesem wird einem selbst ein kleiner Fehler nicht verziehen.“

Die französische Justiz ermittelt nun, wie es genau zu dem Sturz gekommen ist.

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