Monika Hohlmeier: "Mein Vater hatte keine Amigos"

Monika Hohlmeier (53) verteidigt ihren Vater Franz Josef Strauß gegen Schmiergeld-Vorwürfe - obwohl gerade neue Details öffentlich werden.
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Familienidylle: Franz Josef Strauß 1978 im Wohnzimmer mit seiner Frau Marianne und seinen Kindern Max (M.), Monika und Franz.
imago/Sven Simon Familienidylle: Franz Josef Strauß 1978 im Wohnzimmer mit seiner Frau Marianne und seinen Kindern Max (M.), Monika und Franz.

Monika Hohlmeier (53) verteidigt ihren Vater Franz Josef Strauß gegen Schmiergeld-Vorwürfe - obwohl gerade neue Details öffentlich werden

München - Über den Papa lässt sie nichts kommen: Monika Hohlmeier (53, CSU) verteidigt Ihren berühmten Vater, den ehemaligen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß, gegen Amigo-Vorwürfe. Kurz vor dem 100. Geburtstag des 1988 verstorbenen CSU-Politikers sind neue Schmiergeld-Vorwürfe aufgetaucht. In einem Interview wehrt sich Monika Hohlmeier aber dagegen, dass ihr Vater ein System der Korruption aufgebaut habe.

„Er war kein Amigo und hatte keine“, sagt Monika Hohlmeier im Gespräch mit der „BamS“. „Manch einer hat ihn jedoch ausgenutzt, und er hatte nicht immer eine gute Menschenkenntnis.“

Der Machtmensch Strauß, der zweifelsfrei intelligent und durchsetzungsstark war – ein Opfer von schlitzohrigen Betrügern, die ihn und seine Macht nur ausgenutzt haben? Für Monika Hohlmeier steht jedenfalls fest, dass ihr Vater kein Schmiergeld-System aufgebaut habe.

Auf die Frage, ob es denn so ein „System Strauß“ nie gegeben habe, sagt sie: „Mit pauschalen Vorwürfen kommt man hier nicht weiter. Immer, wenn man nach konkreten Namen oder Vorgängen fragt, erhält man keine Antwort, oder die Behauptungen halten einer Überprüfung nicht stand.“

Dabei sind gerade jetzt konkrete Namen und Vorgänge aufgetaucht. Der Politikwissenschaftler Peter Siebenmorgen hatte für seine Recherchen zu einer neuen Strauß-Biografie erstmals Zugang zu bisher verschlossenen Akten. Seine Erkenntnis: Der ehemalige Verteidigung- und Finanzminister sowie bayerische Landesvater Strauß soll über eine Briefkastenfirma jahrelang Schmiergeld eingesammelt haben.

Die Wirtschaftsberatungsfirma „Eureco“ sei 1964 nur zu diesem Zweck von Strauß und seiner Ehefrau Marianne sowie dem Rechtsanwalt Reinhold Kreile gegründet worden, so die Vermutung. In den Dokumenten zu der Firma tauchen in der Folgezeit bis in die 1980er-Jahre hinein immer wieder hohe Zahlungen auf. Allein im zwischen 1964 und 1968 seien es 490 892 D-Mark gewesen, berichtet der „Spiegel“ mit Hinweis auf Peter Siebenmorgens Buch.

Unter den zahlenden Firmen sollen den Recherchen zufolge etwa BMW, Bertelsmann, Daimler und Firmen aus dem Flick-Imperium gewesen sein. Konkrete Gegenleistungen für die Zuwendungen sollen die Firmen demnach nicht erhalten haben.

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