Monatzeder kämpft um seinen Spitzenplatz
Respekt vor Großkopferten – da kennen die Grünen in München nichts: Der Bürgermeister und sein kurzer Auftritt vor der Grünen-Basis.
München - Gerade einmal fünf Minuten bekam Hep Monatzeder (59) zugesprochen, um auf der Stadtversammlung der Grünen am Dienstagabend eine „persönliche Erklärung“ zum Streit um die OB-Kandidatur abzugeben. Auftritt: Punkt 23.18 Uhr. Mehr nicht. Vorher wurde stundenlang mit vielen Stichwahlen der neue Stadtvorstand gewählt (AZ berichtete).
„Jetzt haben wir eine Scheiß-Position, weil meine und eure Position nicht kompatibel ist“, sagte Monatzeder. Denn: Vor Monaten hat die Stadtversammlung (in seiner Abwesenheit) beschlossen, den neuen OB-Kandidaten für die Rathauswahl 2014 bei einem öffentlichen Casting mit mehreren „OB-Foren“ zu ermitteln. Monatzeder ist strikt dagegen. Andere potenzielle OB-Kandidaten auch.
Monatzeder will das nicht öffentlich austragen. Und natürlich will er am liebsten wieder auf den Schild gehoben werden. Und gab den Versöhnlichen: „Weder verlange ich ein Anrecht darauf, Kandidat zu werden, noch, dass ihr die Klappe haltet.“ Sie könnten auch sagen „er ist schon so lange dabei, jetzt muss eine junge Frau ran“. Das will er aber nicht erst nach vier oder fünf OB-Foren öffentlich hören. Außerdem würden ihn die Münchner nach 15 Jahren als Bürgermeister kennen.
Sein Vorschlag, den er bereits mit dem Vorstand bespricht: Der ausgesuchte OB-Kandidat und die Spitzenkandidatin der Fraktion sollten sich auf Foren präsentieren und für grüne Positionen werben. Da sieht er sich ganz vorne: „Dann will ich euch zeigen, wie man einen spritzigen, sehr wilden Wahlkampf mit einer starken Fraktion macht.“
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