Monatzeder: "Habe einen Plan B und einen Plan C"

AZ: Wie enttäuscht sind Sie?
HEP MONATZEDER: Ich habe schlicht und einfach Pech gehabt. Es war anscheinend nicht mein bestes Jahr. Erst im Frühjahr der Verkehrsunfall, jetzt so eine Art Betriebsunfall. Ich bin Realist genug, um zu wissen: Du gewinnst Wahlen, du verlierst Wahlen. Ich habe schon Wahlen gewonnen, aber diesmal habe ich sie verloren.
Sie nennen es einen Betriebsunfall, dass Sie nun nicht grüner OB-Kandidat sind?
Was soll ich machen? Ich fall’ jetzt nicht in ein tiefes Loch. Oder gräme mich. Kein grüner OB-Kandidat zu werden, ist nicht alternativlos.
Hat Sie das klare Ergebnis für Nallinger überrascht?
Das hat mich in der Tat überrascht.
Haben Sie Fehler im parteiinternen Wettstreit gemacht?
Sie dürfen mich das gerne fragen, aber ich werde nichts dazu sagen.
Halten Sie es nicht für klug, dass Ihre Partei auf einen Generationenwechsel setzt?
Nein, noch einmal, ich mag dazu nichts sagen.
Vielleicht reden wir mit etwas mehr Abstand drüber. Vielleicht, ja. Aber ich habe mir vorgenommen, ich werde das überhaupt nicht kommentieren. Das ist jetzt auch nicht mehr meine Sache. Ich werde meinen Job zu Ende machen. So, glaube ich, kennt man mich auch. Ich bin noch bis 30. April 2014 im Amt. Und da werde ich die Dinge, die ich angepackt habe, auch zu Ende bringen.
Das ist das „Zentrum für Islam in Europa - München”, dafür werde ich mich weiter einsetzen. Ich hoffe auch, dass wir beim Städtischen Klinikum weiterkommen. Das Deutsche Theater muss zu Ende saniert werden. Und dann würde ich gerne die Konferenz „Walk 21” nach München holen. Dann ist das Jahr sowieso rum. Ich habe noch einiges zu erledigen.
Und dann?
Ich habe meinen Plan B und meinen Plan C.
Vor einem Jahr haben Sie in der AZ gesagt, Sie stünden nur als OB zur Verfügung – sonst nicht. Bleibt’s dabei?
Ja klar, ich werde doch nächstes Jahr nicht die Grünen fragen, ob sie mich auf ihre Stadtratsliste setzen!
Was sind Plan B und C?
Das hat nichts mit Politik zu tun. Näheres möchte ich noch nicht dazu sagen.
Das heißt: 2014 ist mit der Stadtpolitik für Sie Schluss.
Ja, so wie es ausschaut: ja.
Interview: Julia Lenders