Mittlerer Ring: Unfall mit elf Kilo Marihuana
München – Im Prozess um vier angebliche Drogendealer legte das Landgericht am Freitag einen eher holprigen Start hin. Der Grund: Der Mainzer Rechtsanwalt eines Angeklagten wurde nicht rechtzeitig geladen und erschien auch nicht zum Prozessauftakt.
„Wo gearbeitet wird, werden Fehler gemacht“, entschuldigte Richter Philipp Stoll den Lapsus. Der angeklagte Autohändler (34) sorgte dann für Entspannung. Da er sich durch zwei andere – und vor allem anwesende – Anwälte gut vertreten sah, kündigte er das Mandat des Mainzers. Der Prozess konnte beginnen.
Drogenlieferant baut Unfall
Das erinnerte ein wenig an den zu verhandelnden Fall. Denn auch bei dem Drogendeal lief laut Anklage zunächst einiges schief. Der Zulieferer – er kam mit dem Wagen aus den Niederlanden – baute laut Anklage am Mittleren Ring einen Unfall. Elf Kilo Marihuana sollen sich an diesem 23. Mai 2014 im Schmuggel-Auto befunden haben.
Per Telefon alarmierte der Unfallfahrer seinen Abnehmer. Der habe dann mit einem Komplizen das Rauschgift aus dem Wagen geholt. Während der Fahrer zur Unfallaufnahme bei der Polizei war.
In den folgenden Monaten soll es zwei weitere, dieses Mal unfallfreie Lieferungen großer Mengen Marihuana an den 34-Jährigen gegeben haben. Die drei anderen Angeklagten (30, 32, 36) haben ihm laut Anklage bei Transport, Aufbewahrung und Weiterverkauf geholfen.
Die Angeklagten hüllten sich am ersten Prozesstag in Schweigen, wollten zu den Vorwürfen keine Angaben machen. Das Gericht hat bis zum 9. Mai terminiert. Dann soll ein Urteil fallen.