Mittlerer Ring in München: Giesinger in Sorge vor Auto-Flut

Neue Wohnungen, mehr Bürger und mehr Autos für Ober- und Untergiesing. An der Soyerhof-und Peter-Auzinger-Straße möchten Lokalpolitiker schlimmere Staus verhindern.
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Der vielbefahrene McGraw-Graben in Obergiesing.
Der vielbefahrene McGraw-Graben in Obergiesing. © imago stock&people

München – Wenn der Mittlere Ring dicht ist, drängen Autos in die angrenzenden Viertel. Die Folge ist stockender Verkehr in Ober- und Untergiesing. An der Peter-Auzinger-Straße und der Soyerhofstraße gibt es oft Stau – der Bus 139 steckt darin fest, sagen Anwohner und Lokalpolitiker.

147 Staatsbedienstetenwohnungen entstehen in der früheren Universität von Maryland.
147 Staatsbedienstetenwohnungen entstehen in der früheren Universität von Maryland. © Arge Kiessler Matt Architekten

700 neue Wohnungen baut der Freistaat an der alten McGraw-Kaserne 

In Untergiesing-Harlaching befürchten jetzt Stadtviertel-Politiker, dass sich das ärgerliche Verkehrsproblem durch neue Quartiere noch verschärft: Denn 700 neue Wohnungen sind an der früheren McGraw-Kaserne und am McGraw-Graben in Bau. Die Stadibau des Freistaats Bayern errichtet neue Quartiere mit Staatsbedienstetenwohnungen.
Projekt eins: An der Stadelheimer Straße ragt der Bau schon sichtbar in die Höhe: 257 Wohnungen und 297 Wohnheimplätze mit Mieten unterhalb des Münchner Mietspiegels werden hier für Justizangestellte oder Polizeibeamte errichtet. Die Neubauten des Quartiers haben Dachbegrünung und Photovoltaik. Drei Kitas sind geplant und ein großer Supermarkt im Erdgeschoss an der Stadelheimer Straße mit Bäcker und Metzger.

McGraw-Gelände: Neue Wohnungen von Stadibau.
McGraw-Gelände: Neue Wohnungen von Stadibau. © Arge MLA + Teleinternetcafe

Projekt zwei: In der alten Universität von Maryland, die zur amerikanischen McGraw-Kaserne gehörte, errichtet die Stadibau 147 Wohnungen. Die historische Fassade bleibt erhalten. Im Dezember 2025 sollen die Wohnungen an der Soyerhofstraße bezugsfertig sein.

Eine Forderung für die Mobilität der Bürger: "Der Bustakt muss erhöht werden."

Die Soyerhofstraße und die nahe Peter-Auzinger-Straße markieren genau die Grenze zwischen den Bezirken Ober-/Untergiesing. Deshalb hat sich der BA Untergiesing-Harlaching jetzt eingeschaltet. „Wir begrüßen die neuen Wohnungen für Münchner, die normale Berufe haben. Doch mehr Menschen bedeuten mehr Autos. Wenn mehr Leute hier wohnen, muss die Verkehrsplanung dringend angepasst werden“, sagt Anais Schuster-Brandis, die grüne BA-Chefin von Untergiesing-Harlaching.
Sie fährt selbst immer wieder mit dem Bus 139 – der oft verspätet vom Giesinger Bahnhof kommt: wegen der Auto-Flut und Staus. „Das ist ein hochbelasteter Abschnitt. Der Bustakt sollte ganztägig zum 10-Minuten-Takt werden. Das ist eine unserer Forderungen“, so die BA-Chefin.

Eine Idee: Die Tegernseer Landstraße wieder ganz öffnen

„München wächst und wächst. Bis zum Jahr 2040 sollen laut Planungsreferat 250.000 Einwohner dazukommen. Gleichzeitig steigt der Kfz-Bestand“, konstatiert Michael Sporrer, SPD-Fraktionsvorsitzender im BA Untergiesing, in seinem Schreiben an die Stadtverwaltung: „Das Referat für Mobilität wird aufgefordert, ein zukünftiges Verkehrskonzept darzustellen“ lautet der BA-Antrag an die Stadt.
„Hier muss sich etwas ändern. Wenn man vom Süden, von der Autobahn in das Dreieck hineinfährt, in dem die neuen Stadibau-Wohnungen entstehen, müssen die Verkehrsströme besser verteilt werden“, sagt Anais Schuster-Brandis.
Eine Idee: „Die Öffnung der teils gesperrten Tegernseer Landstraße, die heute Einbahnstraße ist, wäre eine gute Möglichkeit. Wahrscheinlich ist sie noch gesperrt aus Sicherheitsgründen, weil hier Militärgelände war. Heute sitzt hier die Polizei.“

Die Stadt will die Forderung aus den Bezirken jetzt prüfen

In Obergiesing ist man übrigens der gleichen Meinung: „Die Obergiesinger sorgen sich genauso über eine Zunahme an Autos“, sagt Carmen Dullinger-Oßwald (Grüne), Vorsitzende des BA Obergiesing-Fasangarten. Auch ihr Gremium unterstützt den Antrag für ein neues Verkehrskonzept am McGraw-Graben.
Das Mobilitätsreferat der Stadt will die Forderungen aus Giesing jetzt prüfen.

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