Mitten ins Gesicht geschlagen: Prügel aus Eifersucht
MÜNCHEN - Der Angestellte Andreas S. (24) zertrümmert aus Eifersucht die Augenhöhle seiner Ex-Freundin. Da der Fall schon vier Jahre zurückliegt und der Angeklagte geständig ist, kommt er mit einer Bewährungsstrafe davon.
Drei Stahlplatten halten die linke Augenhöhle von Julia K. (26) zusammen. Sie gefrieren, wenn es kalt ist. Sie hat Angst: „Hin und wieder habe ich starke Kopfschmerzen. Unter viele Menschen traue ich mich nicht mehr.“ Nur zwei Meter von ihr entfernt sitzt Andreas S. (24) auf der Anklagebank im Münchner Amtsgericht. Er ist ihr Ex-Freund. Aus Eifersucht schlug er ihr in der Nacht zum 28. Oktober 2006 vor der „Tempelbar“ in der Kultfabrik die geballte Faust mit voller Wucht gegen den Kopf – am Ringfinger steckte noch ein schwerer Silberring. Staatsanwalt Andreas Franck wirft ihm gefährliche Körperverletzung vor.
Der Angestellte gab sofort zu, dass er die Versicherungskauffrau geschlagen hat: „Ich hatte erfahren, dass ihr WG-Mitbewohner ihr Ex-Freund war. Da rastete ich aus. Ich war betrunken.“ Nebenklägerin Gabriele Schöch sagt: „Meinen Mandantin hat erst 2009 Anzeige erstattet. Sie dachte, sie könnte den Vorfall so bewältigen.“ Der Weiße Ring, der sie betreut hat, riet ihr zur Strafanzeige. Da der Fall schon lange zurückliegt und der Angeklagte ein Geständnis ablegte, bekam er 18 Monate Haft auf Bewährung und muss 2000 Euro Schmerzensgeld an das Opfer zahlen. th
- Themen:
- Optimolwerke