Mitten in München: Rollstuhlfahrer steht zwei Stunden im Regen - keiner hilft
Bei strömendem Regen setzt die Elektronik eines E-Rollstuhls aus. Erst nach zwei Stunden fühlt sich jemand bemüßigt, dem Rollifahrer zu helfen.
München - München, die Weltstadt mit Herz? Für einen Rollstuhlfahrer scheint dieser Spruch vergangene Woche nicht gegolten zu haben. Zwei Stunden saß der Mann bei strömendem Regen hilflos in seinem E-Rollstuhl, ehe ein Passant die Polizei um Hilfe rief.
Vermutlich wegen der Nässe war der elektrische Rollstuhl des Mannes in der Bayerstraße einfach stehen geblieben. Nichts ging mehr. Tausende Passanten aber gingen vorbei, keiner fragte nach, ob er helfen könne. Der Rollstuhlfahrer konnte auch von sich aus nur schwer um Hilfe rufen, weil er sprachlich eingeschränkt ist.
Erst nach zwei Stunden ruft jemand Hilfe
Nach zwei Stunden schließlich rief jemand die Polizei. "Warum erst nach dieser Zeit jemand bei uns anrief, bleibt unklar und ist für uns nach wie vor unverständlich", schreiben die Beamten zu dem Fall auf Facebook.
Eine Streife machte sich auf den Weg zu dem Mann - und half. Die Beamten trugen den Mann in den Streifenwagen und fuhren ihn in seine Wohnung. "Er wollte die beiden Polizisten gar nicht mehr gehen lassen, so dankbar und glücklich hat ihn die Fahrt im Streifenwagen gemacht. Als Freund und Helfer lassen wir Niemanden im Regen stehen", so die Polizei.