Mitarbeiter der Stadt fehlen häufiger im Job - macht München krank?

Überraschende Statistik: Mitarbeiter der Stadt sind doppelt so oft krank wie Arbeiter und Angestellte in der freien Wirtschaft. Am häufigsten fehlen Politessen und Erzieher.
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Städtische Mitarbeiter melden sich weit häufiger Krank als der Arbeitnehmer-Durchschnitt.
abendzeitung Städtische Mitarbeiter melden sich weit häufiger Krank als der Arbeitnehmer-Durchschnitt.

MÜNCHEN - Überraschende Statistik: Mitarbeiter der Stadt sind doppelt so oft krank wie Arbeiter und Angestellte in der freien Wirtschaft. Am häufigsten fehlen Politessen und Erzieher.

Ein Arbeitsplatz bei der Stadtverwaltung ist nicht wirklich gesund. Im Schnitt sind OB Udes rund 30000 Mitarbeiter nämlich doppelt so oft krank wie der deutsche Durchschnitts-Arbeitnehmer. So die Auskunft des kommunalen Personalreferats auf eine FDP-Anfrage zum erschreckend hohen Krankenstand bei der Stadt.

Eine interessante Entwicklung: Vor allem wegen der Wirtschaftskrise ist bundesweit die Krankheitsquote im ersten Halbjahr 2009 auf einen historischen Tiefstand gesunken. Gerade mal 3,24 Prozent der Sollarbeitszeit fielen krankheitsbedingt aus. Zum Vergleich: 2005 waren’s noch gut fünf Prozent.

Beim öffentlichen Dienst der Stadt München ist von dieser – vor allem der Angst um den Arbeitsplatz geschuldeten – Entwicklung gar nichts zu spüren. Im Gegenteil. Während 2007 im Schnitt noch 7,5Prozent der Beschäftigten nicht zur Arbeit erschienen, waren es 2008 schon 7,8 Prozent.

Erzieherinnen fallen häufig aus

Auffällig in der Statistik des Personalreferats sind die gravierenden Unterschiede bei den Krankheitsquoten in den unterschiedlichen Bereichen der Stadtverwaltung. So liegen etwa die Mitarbeiter der kommunalen Verkehrsüberwachung mit einer Quote von 13,1 Prozent mit großem Abstand vorn. Am gesündesten sind nach diesen Daten die Mitarbeiter im sonstigen Dienst – vor den Bibliotheks-Angestellten.

Auffällig ist auch der mit immerhin 8,4 Prozent relativ hohe Krankenstand im Erziehungsdienst – nicht zuletzt deswegen war es ja im Frühsommer zu den Kita-Streiks gekommen. Seltsam ist auch, dass die Krankheits-Quote im gesamten öffentlichen Dienst Bayerns um gut zwei Prozent unter den Münchner Zahlen liegt. Doch das ist für das Personalreferat kein Alarmsignal und auch kein Hinweis auf den schlechten Gesundheitszustand der Mitarbeiter, sondern der Beleg für unterschiedlich geführte Statistiken – und für eine andere Arbeitsplatz-Struktur. Viele Kommunen im Freistaat nehmen nämlich Langzeiterkrankte aus der Statistik, wenn nach 42 Tagen die Lohnfortzahlung endet. Und: Bei der Stadt München sind noch relativ viele Schwerarbeiter tätig – bei anderen Kommunen sind die längst ausgegliedert. Doch gerade diese Berufsgruppen haben einen deutlich höheren Fehltage-Anteil.

Die Münchner Park-Schandis gehören allerdings nicht zu dieser Gruppe der Schwerarbeiter.

Rudolf Huber

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