Mit zwei Kilo Kokain im Auto festgenommen
Drei mutmaßliche Drogendealer vor dem Münchner Landgericht: Der Kopf der Bande wurde mit zwei Kilo Kokain im Audi A8 festgenommen.
München Über Monate stand in der Zoll-Verwahrstelle in der griechischen Hafenstadt Igoumenitsa ein VW Touareg mit Dachauer-Kennzeichen. Der Wagen wurde beschlagnahmt, weil die Insassen als Schleuser verdächtigt wurden. Gegen eine Kaution von 15000 Euro kamen sie nach zwei Monaten U-Haft wieder auf freien Fuß.
Was die Griechen nicht wussten: Der VW war voll gestopft mit Kokain. Die Zollbeamten schöpften auch keinen Verdacht, als im Juni 2009 zwei Männer in die Verwahrstelle einbrachen, den VW zerlegten und dann die Drogen über Italien nach Deutschland schmuggelten.
Dingfest gemacht hat die mutmaßlichen Dealer letztendlich die Münchner Kripo und die Staatsanwaltschaft München II im Mai 2010. Jetzt müssen sich der arbeitslose Agron D. (37), der Bauunternehmer Gashi C. (35, Name geändert) und der Hausmeister Mehmet B. (39, Name geändert) vor dem Münchner Landgericht verantworten.
Nur Agron D. sitzt derzeit in U-Haft. Die angeblichen Komplizen streiten die Taten ab. Sie wussten nach ihren Aussagen nicht, das Agron D. in dem VW und in dem gemeinsam genutzten Kellerabteil eines Mietshauses Drogen versteckt hatte. Allein das Kokain aus dem VW hätte einen Straßenverkaufswert von zirka 60000 Euro gehabt.
Vorzugsweise soll Agron D. mit Koks in Cafés gehandelt haben. Aufgeflogen ist Agron D. am 5. Mai letzten Jahres. Er kam mit seinem Audi A8 gerade aus Hannover. Im Dachhimmel hatte er fast zwei Kilo Koks versteckt, als er in Oberschleißheim von der Polizei gestoppt wurde.