Mit Thomas Gottschalk zum TV-Gipfel

München - Mit Thomas Gottschalk auf der Bühne beginnen am Mittwoch (21.10.) die Medientage München. Der Entertainer moderiert den TV-Gipfel. Experten sollen dabei die Frage klären, "wie das Kräftespiel zwischen Glotze, Netz und Nutzer unser Fernsehen verändert".
Der dreitägige Kongress dreht sich auch um medienpolitische Fragen und umfasst in diesem Jahr erstmals einen Europatag. Dazu wird am Freitag EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) erwartet. Gut zwei Wochen nachdem der Europäische Gerichtshof das Datenschutzabkommen mit den USA gekippt hat, soll Oettinger über den digitalen Binnenmarkt und einheitliche Standards in der EU sprechen.
"Viele medienpolitische Probleme können nur europäisch gelöst werden", sagte der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), Siegfried Schneider. Das Luxemburger Urteil habe weitreichende Folgen für die Internetwirtschaft. Viele Unternehmen verließen sich bisher darauf, dass eine Datenübermittlung in die USA unbedenklich sei.
"Digitale Disruption - Medienzukunft erfolgreich gestalten": Unter diesem Leitthema sind im Internationalen Congress Center München rund 90 Veranstaltungen mit 450 Referenten geplant. 6000 Teilnehmer werden erwartet. "Die Medientage bleiben damit der größte Medienkongress in Deutschland", sagte Schneider. Der Frauenanteil der Referenten auf den Podien beträgt 22 Prozent - mehr als in den Vorjahren, aber weniger, als die Veranstalter sich erwünschten.
Thomas Gottschalk: Sex-Unfall beim ersten Mal!
Internet-Giganten wie Google, Facebook, Apple und Amazon bedrohen als Medienanbieter zunehmend das Kerngeschäft von Zeitungen, Hörfunk- und Fernsehsender. Die Grenzen zwischen TV- und Online-Anbietern zerfließen; mit Hilfe von Nutzerdaten können digitale Inhalte zielgenau produziert und ausgesendet werden. Die Experten beraten, welche Chancen und Gefahren damit verbunden sind, wie die deutsche Medienaufsicht darauf reagieren sollte und welche Rolle die Politik spielt. Dazu wird am Mittwoch auch eine Rede von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) erwartet.
Gefährlich werde es für lokale Medienanbieter, wenn Google künftig mit personenbezogenen Daten den lokalen Werbemarkt abgreife, warnte Schneider. Auch der Trend zu immer mehr Filialen großer Unternehmensketten in den Innenstädten gefährde den lokalen Werbemarkt, der für die Zukunft vieler Lokalradios und -zeitungen wichtig sei.