Mit Porsche gegen Hydranten gerammt: Fontäne am Stachus
MÜNCHEN - Siegfried Able, der Chef der Eisbahn, rammt mit seinem Porsche am Stachus einen Hydranten. Die Wasserfontäne schießt zehn Meter hoch – bis die Stadtwerke anrücken
Normalerweise hätte das gar nicht passieren dürfen: Die Hydranten auf den Gehwegen am Stachus sind normalerweise in der Erde versenkt. Für den „Eiszauber“, die Eisarena in der Innenstadt, macht man eine Ausnahme. Einer der Hydranten wurde provisorisch umgemodelt, so dass Siegfried Able für sein Geschäft Wasser abzapfen kann. Ein Rohr ragt aus dem Boden heraus, ist mit Dämm-Material und einer Holzkiste ummantelt. Diese Behelfskonstruktion rammt am Freitagvormittag ein Porsche-Fahrer – und verursache eine riesige Wasserfontäne, die zehn Meter hoh in die Luft spritzte. Der Fahrer des Wagens: Eiszauber-Chef Siegfried Able selbst.
Der 47-Jährige manövriert nach Angaben der Polizei um halb zehn morgens am Karlsplatz seinen Porsche und fährt dabei versehentlich einen Hydranten um. Ausgerechnet den, der sein Schlittschuh-Geschäft mit Wasser versorgt!
Eine Fontäne schießt in die Höhe. Es ist um die acht Grad kalt – oder warm, je nachdem wie man es bei den winterlichen Temperaturen sehen mag.
Fachmänner der Stadtwerke sind schnell zur Stelle. Sie helfen Siegfried Able aus der nassen Patsche, zücken schnurstracks ihren Allzweck-Hydranten-Schlüssel und drehen das Wasser ab. Die Spontan-Dusche ist nach einer halben Stunde gestoppt. Bis dahin waren etwa 8000 bis 10000 Liter waren Wasser ausgetreten.
Neben den Stadtwerken sind auch Feuerwehr und Polizei im Einsatz. Sie sperren den Gehweg rund um den demolierten Hydranten ab. Anschließend eilt auch noch der Winterdienst vorbei, um den überfluteten Gehweg zu streuen.
„Durch das Wasser bestand die Gefahr von gefährlichem Blitzeis“, sagt Polizeisprecherin Claudia Haas. Den entstandenen Schaden von rund 500 Euro muss der „Eiszauberer“ natürlich aus eigener Tasche zahlen. Ob sein Porsche auch ein paar Kratzer abbekommen hat, ist ungewiss. Able war gestern nicht zu erreichen. Er hatte versäumte Geschäftszeit aufzuholen. Eine Able-Angestellte (Name der Redaktion bekannt) nahm die Aktion ihres Chefs mit Humor: „So etwas kann ja jedem mal passieren.“Sylvia Petersen