Messer und Gasspray: Polizisten ringen Münchner (16) nieder

München – Ein Messer und einen Reizstoffspray hatte ein 16-Jähriger in seinen Jackentaschen, als er am Samstagabend gegen 18 Uhr am Bahnhof Augsburg in den ICE von Hamburg nach München zustieg. Das meldet die Bundespolizei am Sonntag.
Ein Zugbegleiter bemerkte die Waffen und alarmierte die Bundespolizei. Sie vereinbarten, dass die Beamten den Jugendlichen am Münchner Hauptbahnhof bei Eintreffen des Zuges erwarten würden. Unterwegs habe keine Gefahr für Reisende bestanden, betont die Polizei.
Lautes Pfeifen und Fixierung am Boden
Mehrere Streifen hielten sich an Gleis 15 bereit, als der ICE in München einrollte. Der Zugbegleiter versuchte, die Polizisten durch lautes Pfeifen auf den Teenager aufmerksam zu machen. Der wiederum ergriff die Flucht und schleuderte sein Messer ins gegenüberliegende Gleisbett unter einen wartenden ICE.
Gegen seine Festnahme wehrte er sich nach Polizeiangaben "heftig" und wurde schließlich am Gleis "zu Boden gebracht". Reisende auf dem stark frequentierten Bahnsteig hätten den Vorfall "wahrgenommen".
Mutter holt 16-Jährigen ab
Das Butterflymesser und einen Tierabwehrspray stellten die Beamten sicher. Der Teenager wurde gegen 21.30 Uhr von seiner Mutter auf der Wache abgeholt. Er war wegen früherer Eigentums- und Betäubungsmitteldelikte polizeibekannt.
Die Bundespolizei ermittelt nun wegen Widerstandes und Verstoßes gegen das Waffengesetz. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen wurden weder das Messer noch der Tierabwehrspray gegen Personen gerichtet.