Mit Messer bedroht: Polizist schießt psychisch kranke Frau an

Der Frau sollte eine Beruhigungsspritze gegeben werden – das löste einen "psychischen Schub" aus. Als die Frau mit einem Messer erst ihren Arzt und dann die Polizei bedroht, schießt ein Beamter.
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Der Polizist schoss der Frau in den Oberkörper – sie war mit gezogenem Messer auf die Beamten losgegangen. (Symbolbild)
Der Polizist schoss der Frau in den Oberkörper – sie war mit gezogenem Messer auf die Beamten losgegangen. (Symbolbild) © Julian Stratenschulte/dpa

München - Eine psychisch erkrankte Frau ist Dienstagnacht von einem Polizisten angeschossen und verletzt worden. Vorausgegangen war eine bedrohliche Situation.

Nach Polizeiangaben hatte der Ehemann der 49-Jährigen in der Nacht den ärztlichen Bereitschaftsdienst zu ihrer Wohnung im Süden von München angefordert. Im Laufe der ärztlichen Behandlung sollte der Frau ein Beruhigungsmittel durch den Arzt verabreicht werden. Der Anblick der Spritze löste bei der 49-Jährigen nach derzeitigem Ermittlungsstand einen "psychischen Schub" aus. Sie griff plötzlich nach einem Messer und bedrohte den Mediziner damit.

Frau bedroht Arzt mit Messer

Der Arzt konnte sich in sein Auto zurückziehen und die Polizei verständigen. Dem Ehemann gelang es, seine Ehefrau zunächst zu beruhigen und ihr das Messer abzunehmen.

Auch bei Eintreffen der ersten polizeilichen Einsatzkräfte gegen 1 Uhr stellte sich die Situation vor Ort zunächst ruhig dar. Als man sich zur weiteren Klärung des Sachverhalts im Hausflur befand, begab sich die Frau plötzlich in die Küche, ergriff ein anderes Küchenmesser und ging damit auf die Einsatzkräfte los.

Mit Messer auf Beamte losgegangen – Polizist schießt

Da sie trotz mehrfacher Aufforderung das Messer nicht weglegte, wurden von den Polizeibeamten die Dienstwaffen gezogen und ein Schusswaffengebrauch mehrmals angedroht. Als sich die Frau trotzdem mit dem Messer in der Hand weiter auf die sich zurückziehenden Beamten zubewegte, schoss ein Beamter der 49-Jährigen in den Oberkörper.

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Nach einer Erstversorgung durch die Einsatzkräfte und dem noch anwesenden Bereitschaftsarzt wurde die Frau vom Rettungsdienst in ein Münchener Krankenhaus gebracht und notoperiert. Nach derzeitigem Stand besteht für sie keine Lebensgefahr.

LKA ermittelt nach Schusswaffengebrauch

Die Ermittlungen wurden vor Ort durch die Mordkommission und die Spurensicherung des Polizeipräsidiums München sowie die Bereitschaftsstaatsanwältin für Kapitaldelikte aufgenommen.

Aufgrund des polizeilichen Schusswaffengebrauchs wird der Vorfall zudem durch das Bayerische Landeskriminalamt untersucht.

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  • Der wahre tscharlie am 23.09.2020 16:06 Uhr / Bewertung:

    Man befand sich schon im Hausflur, dann ging die Frau in die Küche zurück und holte das Messer und der Beamte schoß ihr in den Oberkörper......
    Der Beschreibung nach war das eine geringe Distanz und da wird in den Oberkörper geschossen? Hätte ein Schuß, wenn überhaupt, in den Arm oder Bein nicht gereicht?

  • MonacoFranze am 23.09.2020 15:12 Uhr / Bewertung:

    Es tut mir leid. Ich bin entsetzt und empört!
    Wie kann die Münchner Polizei einer Psychisch Kranken Frau sofort in den Oberkörper schiessen??
    Natürlich stellte die Frau eine Bedrohung dar. Natürlich hat sie zuerst den Arzt, und dann die Beamten bedroht. Alles keine Frage.
    Aber so wie sich der Artikel liest, waren die Beamten in einer "Rückzugsbewegung". Das heisst, sie hatten nach meinem Dafürhalten genügend Zeit zuerst einen WARNSCHUSS, und dann -sollte sich die Person immer noch nicht stoppen lassen- einen Schuss IN DIE BEINE abzugeben.
    Diese Frau war in einer Psychischen Ausnahmesituation, und war nicht zurechnungsfähig. Sie wusste also nicht was sie tut.
    Die Beamten sind verpflichtet, erst alle Möglichkeiten soweit auszuschöpfen, um die Dame nicht lebensgefährlich zu verletzen.
    In diesem Fall aber nahmen die Beamten den Tod der Dame billigend in Kauf!
    Es kann nicht sein, dass man eine Person nur dadurch stoppt, in dem man sie lebensgefährlich verletzt.
    Würde gerne mehr erfahren!

  • hiertanzenvieleihrennamen am 23.09.2020 13:19 Uhr / Bewertung:

    "Als die Frau mit einem Messer erst ihren Arzt und dann die Polizei bedroht, schießt ein Beamter." Richtig so, denn wenn die Frau mit einem Messer auf die Beiden zurennt, könnten sie selber schwerverletzt werden bzw sterben. Diese Person sollte nach Genesung zu ihrer und unserer aller Sicherheit dauerhaft in der Psychiatrie bleiben!

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