Mit K.o.-Tropfen BMW geraubt
München - Gezielt suchte das Ehepaar Elvis (33) und Mary K. (35) in den Autoanzeigen nach Nobel-Karossen. Porsche, Mercedes, Audi, BMW. Zahlen wollten sie nicht. In einem Fall mixte Elvis K. dem Verkäufer eines BMW Z3 k.o.-Tropfen ins Getränk. Als die Wirkung einsetzte, verschwand er mit Papieren, Schlüsseln und Wagen. Das Ehepaar steht jetzt vor dem Münchner Landgericht.
Schrotthändler Elvis K. wird schwerer Raub und Betrug vorgeworfen. Die Gattin ist wegen Mittäterschaft angeklagt. Elvis K. wird aus der Untersuchungshaft in den Saal 275 geführt. Sofort nimmt er seine Frau in den Arm, küsst sie innig. Dann begrüßt er die Verwandtschaft, die zahlreich erschienen ist.
Laut Anklage geht Elvis K. keiner geregelten Arbeit nach. Sie ist Hausfrau. Beide leben von Hartz-IV. Laut Anklage bessern sie ihr Einkommen durch „Straftaten auf.” Im Herbst 2009 entdeckte der Angeklagte die Anzeige: Porsche Boxter für 44000 Euro. Er stellte sich bei dem Verkäufer als Herr Schneider vom Porschezentrum Süd vor und er werde das Geld später überweisen, aber er wolle den Wagen schon mal mitnehmen. Ohne Porsche musste der Angeklagte wieder abziehen.
Im Fall Mercedes CLK 320 für 18000 Euro klappte der Betrug. Elvis K. behauptete, er habe die Anzahlung von 9000 Euro samt Ausweis verloren. Man gab ihm Papiere, Schlüssel und Wagen. Elvis K. verkaufte die „Ware” meist für ein paar 1000 Euro weiter. Im Fall BMW Z3 leidet das Opfer heute noch unter der Einnahme des Betäubungsmittels. Er hat Herzschmerzen, bekommt nächtliche Schweißausbrüche.
Elvis K. wollte den BMW für 11800 Euro angeblich kaufen. Als sie in der Küche saßen, die Papiere ausfüllten und der Verkäufer gerade abgelenkt war, schüttete Elvis K. ihm K.o.–Tropfen in den Kaffee. Elvis K. zeigte sich geständig und will Schmerzensgeld zahlen.