Mit Knüppeln, Äxten, Fußtritten gegen wehrlose Rentner

Die Verbrecherbande, die einen Rentner aus Meiling auf dem Gewissen hat, geht stets nach demselben grausigen Schema vor. Die AZ dokumentiert ihren blutigen Raubzug durch drei Nationen.
Nina Job |
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Der Prozess zum Raubmord von Meiling hat begonnen. Acht Angeklagte müssen sich unter anderem wegen Mordes und schweren Raubes verantworten.
dpa Der Prozess zum Raubmord von Meiling hat begonnen. Acht Angeklagte müssen sich unter anderem wegen Mordes und schweren Raubes verantworten.

Ihre Opfer waren fast alle im Rentenalter und zum Teil schon sehr gebrechlich, trotzdem gingen die Räuber mit äußerster Brutalität vor.

Lesen Sie hier: Brutaler Mord in Meiling: Das sind die Täter!

Die Mitglieder der „Froschbande“ prügelten mit Holzlatten und Eisenstangen auf die Männer und Frauen ein und traten ihnen mit den Schuhen ins Gesicht. Sie jagten den Rentnern Todesangst ein und bedrohten sie mit Messern und einmal mit einer Axt. Bevor die brutalen Räuber flüchteten, sperrten sie ihre Opfer immer ein.

Die blutige Spur der Froschbande zieht sich durch Österreich, Deutschland und die Schweiz.

Fall 1

Am 28. Juni brachen vier Bandenmitglieder durch das Badezimmerfenster in ein Haus in Alland, 20 Kilometer südwestlich von Wien, ein. Das Hausbesitzer-Ehepaar (48, 72) schlief. Die Männer drangen ins Schlafzimmer ein und brachen dem Mann mit Faustschlägen und Fußtritten mehrere Gesichtsknochen sowie die Rippen. Dann sperrten die Räuber das Ehepaar im Schlafzimmer ein und durchsuchten das Haus. Die Täter flüchteten schließlich mit 2000 Euro und wertlosem Modeschmuck. Die Ehefrau sprang später aus dem Fenster, um Hilfe zu holen. Ihr schwer verletzter Mann wurde in eine Klinik gebracht.

Fall 2

Ebenfalls in Niederösterreich und wiederum durchs Badezimmerfenster drangen vier der Täter am 18. Juli um 3 Uhr in ein Haus in Puchberg am Schneeberg ein. Sie überfielen eine 69-Jährige, die allein im Haus war und schlief. Die Räuber bedrohten Martha P. mit einem Küchenmesser, schlugen mit Fäusten auf sie ein und misshandelten sie mit Fußtritten. Die Frau erlitt schwere Gesichtsverletzungen, sie täuschte einen epileptischen Anfall vor, damit die Täter von ihr abließen. Die Täter entkamen mit einem gerade mal zweistelligen Geldbetrag. Außerdem nahmen sie die Eheringe mit und Modeschmuck. Das Messer vergaßen sie am Tatort.

Fall 3

Bewaffnet mit Messern und Ästen, die sie im Garten von den Bäumen gebrochen hatten, drangen vier Bandenmitglieder am 26. August gegen 21.30 Uhr in ein Einfamilienhaus in Strengberg (Bezirk Amstetten) in Niederösterreich ein. Ein fünftes Mitglied stand am Auto Schmiere. Die vier Einbrecher schlugen mit ihren Holzknüppeln auf die 72-jährige Hausbesitzerin ein. Sie drohten der Frau, sie umzubringen und hielten ihr dabei Nase und Mund zu. Die Männer brachen der Frau viele Knochen und verletzten sie im Gesicht. Auch sie musste später im Krankenhaus behandelt werden. Die Täter erbeuteten einen dreistelligen Geldbetrag und etwas Silberschmuck.

Fall 4

In Reichersberg am Inn drangen vier Mitglieder der Froschbande am 31. August durchs Küchenfenster in das Haus einer körperlich behinderten Österreicherin (48) und deren Mutter (83) ein. Ein fünfter Mann stand draußen Schmiere. Zwei Täter bedrohten Mutter und Tochter mit einem Messer und schlugen mit einem Holzknüppel auf sie ein, während die Komplizen das gesamte Haus durchsuchten. Bevor die brutalen Räuber mit 30 Euro Beute, einem Ehering und wertlosem Modeschmuck flüchteten, sperrten sie die verletzten Frauen in ein Zimmer ein. Die Opfer konnten später durch ein Fenster klettern.

Fall 5

Am 3. September, um 22.15 Uhr, schlug die Bande zu acht in der Schweiz zu. Während drei Männer draußen aufpassten, dass niemand etwas mitbekam, drangen die anderen fünf um 22.15 Uhr in ein Einfamilienhaus ein. Sie schlugen eine 78-jährige Frau mit einem Sessel nieder. Mindestens einer der Männer versuchte, die Rentnerin auch zu vergewaltigen. Danach wurde das verletzte Opfer an Händen und Füßen gefesselt und mit dem Tode bedroht. Die Täter brüllten „Money, Safe!“ Schließlich flüchteten die Männer mit einem dreistelligen Betrag in Schweizer Franken und drei Goldmünzen.

Fall 6

Am 5. September verletzten mehrere Bandenmitglieder den früheren Elektriker und Ex-Feuerwehrkommandanten Markus K. († 72) aus Meiling (Kreis Starnberg) so schwer, dass er starb. Fünf Männer waren nach jetzigen Erkenntnissen an dem Raubmord unmittelbar beteiligt, drei Komplizen warteten draußen. Markus K. war kurz nach Mitternacht durch das Gebell seines Labradors Lissy aufmerksam geworden. Als er nachsehen wollte und durch die Terrassentür nach draußen ging, überwältigten ihn die Räuber und schlugen sofort mit Eisenstangen und Holzknüppeln auf ihn ein. Dann zerrten sie ihn zurück ins Haus und misshandelten dort seine Frau (67). Die Räuber sperrten das schwer verletzte Paar vor der Flucht in eine fensterlose Abstellkammer, die sie von außen mit einem Tisch blockierten. Zwei Tage und zwei Nächte waren Markus und Irmgard K. eingesperrt. In der Nacht zu Montag erlag er seinen schweren Verletzungen. Stunden später hörte ein Zeitungsausträger die verzweifelten Rufe der Witwe, befreite sie.

Fall 7

Nur einen Tag später überfiel die Bande in Niederösterreich eine 87-Jährige. Wieder waren acht Mitglieder beteiligt. Die Täter hielten der Frau eine Axt an den Hals, rissen ihr eine Goldkette ab und sperrten die Frau im Keller ein. Wieder verkeilten sie die Tür mit einem Tisch. Die Rentnerin konnte sich später selbst befreien.

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