Mit herzzerreißenden Geschichten: Betrügerinnen machen sieben Jahre fette Beute
München - Es sind herzzerreißende Geschichten gewesen, die eine Österreicherin mit serbischen Wurzeln (34) und eine Serbin (21) wohl sieben Jahre lang in mehr als 20 Fällen vorgelogen haben, um Geld abzuzocken. An Münchner Kirchen, Flohmärkten und Krankenhäusern sprachen sie überwiegend Senioren an. Oft hatten sie bis zu drei kleine Kinder an der Hand, die traurig dreinblickten.
Mit diesen Geschichten zockten Betrügerinnen Senioren ab
Die beiden Frauen waren seit 2015 deutschlandweit aktiv, in Bayern vor allem in Rosenheim, Weilheim und Neustadt an der Donau. Ihre Lügen variierten. Mal hatte das Haus in Serbien einen Flutschaden und musste renoviert werden - alternativ: Man habe Mietzahlungsrückstände. Die Kinder hätten bald kein Dach überm Kopf! Mal hieß es, die Familie stehe auf der Straße. Oder: Der Ehemann sei im Gefängnis gelandet. Die Familie habe keine Einkünfte mehr und sei völlig hilflos.
Bei vielen Angesprochenen, insbesondere unter Kirchgängern, wurde offenbar der Helfer-Instinkt geweckt. Nach einem intensiven Dialog voller Tränen erklärten sie sich dann bereit, der Österreicherin oder der Serbin ein Darlehen zu geben. Meist wurde der Kontakt über lange Zeit aufrecht erhalten. Und die Frauen erhielten weitere Zahlungen. In einem Fall bekamen sie insgesamt etwa 100.000 Euro in mehreren Margen - von einem einzigen Geschädigten.
Rentner aus Bogenhausen lässt betrügerisches Trio auffliegen
Die mehr als 20 Bestohlenen dachten bis zuletzt, etwas Gutes zu tun. Keiner schöpfte Verdacht - außer der Bogenhausener Senior, Jahrgang 1938. Er hatte den beiden Frauen schon 50.000 Euro gezahlt, kannte sie seit 2020, wurde aber irgendwann stutzig. Er rief die Polizei, fingierte eine Geldübergabe am 24. Juni. Zugriff. Die Frauen sitzen in Untersuchungshaft.