Mit Handbike: Rollstuhlfahrer schafft Alpenüberquerung

Dank eisernem Willen, einem revolutionären Bike und guten Freunden hat der Allgäuer Felix Brunner (24) als erster Rollstuhlfahrer eine Alpenüberquerung mit dem Handbike geschafft.
Myriam Siegert |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Sehen Sie hier die Bilder von Felix Brunner!
Simon Toplak 27 Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Sehen Sie hier die Bilder von Felix Brunner!
Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Simon Toplak 27 Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Der Start in Füssen: Gut 100 Unterstützer verabschieden die "Expedition". Manche fuhren auch einen oder mehrere Tage mit.
Simon Toplak 27 Der Start in Füssen: Gut 100 Unterstützer verabschieden die "Expedition". Manche fuhren auch einen oder mehrere Tage mit.
Der Start in Füssen: Gut 100 Unterstützer verabschieden die "Expedition". Manche fuhren auch einen oder mehrere Tage mit.
Simon Toplak 27 Der Start in Füssen: Gut 100 Unterstützer verabschieden die "Expedition". Manche fuhren auch einen oder mehrere Tage mit.
Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Simon Toplak 27 Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Simon Toplak 27 Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Simon Toplak 27 Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Simon Toplak 27 Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Simon Toplak 27 Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Simon Toplak 27 Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Simon Toplak 27 Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Eine willkommene Erholung: Ab und an ist der Weg auch mal asphaltiert
Simon Toplak 27 Eine willkommene Erholung: Ab und an ist der Weg auch mal asphaltiert
Es gibt aber auch Hindernisse: Dann kommen Felix' Freunde zum Einsatz.
Simon Toplak 27 Es gibt aber auch Hindernisse: Dann kommen Felix' Freunde zum Einsatz.
Es gibt aber auch Hindernisse: Dann kommen Felix' Freunde zum Einsatz.
Simon Toplak 27 Es gibt aber auch Hindernisse: Dann kommen Felix' Freunde zum Einsatz.
Felix Handbike ist ein geländegängiges Modell, dass es auf dem europäischen Markt so bisher nicht gibt. Statt einem Rad vorne und zwei hinten hat es zwei Räder vorne und einen kleinen Motor zur Unterstützung. Immerhin muss Felix die 30 Kilo des Bikes und sein eigenes Gewicht mit den Armen den Berg hoch bringen.
Simon Toplak 27 Felix Handbike ist ein geländegängiges Modell, dass es auf dem europäischen Markt so bisher nicht gibt. Statt einem Rad vorne und zwei hinten hat es zwei Räder vorne und einen kleinen Motor zur Unterstützung. Immerhin muss Felix die 30 Kilo des Bikes und sein eigenes Gewicht mit den Armen den Berg hoch bringen.
Zeit für eine wohlverdiente Brotzeit muss sein.
Simon Toplak 27 Zeit für eine wohlverdiente Brotzeit muss sein.
Ein Regentag verschafft Zeit für einen Check der Räder.
Simon Toplak 27 Ein Regentag verschafft Zeit für einen Check der Räder.
Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Simon Toplak 27 Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Simon Toplak 27 Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer. Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer.Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Simon Toplak 27 Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer.Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer.Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Simon Toplak 27 Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer.Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer.Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Simon Toplak 27 Immer Richtung Süden auf schmalen, steinigen Pfaden: Traumhafte Panoramen sind der Lohn der Alpenüberquerer.Eine Alpenüberquerung eines Rollstuhlfahrers hat es so zuvor noch nicht gegeben, denn die Strecke ist für Mountainbikes ausgelegt.
Der letzte Abend vor dem Ziel Gardasee. Langsam fällt die Anspannung ab.
Simon Toplak 27 Der letzte Abend vor dem Ziel Gardasee. Langsam fällt die Anspannung ab.
Die letzte Etappe: Die Tour ist fast geschafft, der Gardasee schon zu erkennen.
Simon Toplak 27 Die letzte Etappe: Die Tour ist fast geschafft, der Gardasee schon zu erkennen.
Die letzte Etappe: Die Tour ist fast geschafft, der Gardasee schon zu erkennen.
Simon Toplak 27 Die letzte Etappe: Die Tour ist fast geschafft, der Gardasee schon zu erkennen.
Die letzte Etappe: Die Tour ist fast geschafft, der Gardasee schon zu erkennen.
Simon Toplak 27 Die letzte Etappe: Die Tour ist fast geschafft, der Gardasee schon zu erkennen.
Ankunft in Riva del Garda: 12000 Höhenmeter und 480 Kilometer in neun Tagen hat die Crew hinter sich.
Simon Toplak 27 Ankunft in Riva del Garda: 12000 Höhenmeter und 480 Kilometer in neun Tagen hat die Crew hinter sich.

Beindruckende Leistung: Dank eisernem Willen, einem revolutionären Bike und guten Freunden hat der Allgäuer Felix Brunner (24) als erster Rollstuhlfahrer eine Alpenüberquerung mit dem Handbike geschafft.

München/Hopferau 12000 Höhenmeter, 480 Kilometer. Von Füssen im Allgäu nach Riva del Garda am Gardasee. Über Geröllpisten, schmale Felswege und steile Pässe. Eine Alpenüberquerung ist ein ehrgeiziges sportliches Vorhaben. Und für einen Rollstuhlfahrer bisher nicht denkbar.

Für Felix Brunner (24) aus Hopferau bei Füssen war das kein Hindernis. Brunner sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl - und ist gerade von einer Alpenüberquerung zurückgekehrt. Neun Tage hat er gebraucht. Mit einem speziellen Handbike, einer Art Fahrrad für Rollstuhlfahrer, das mit den Armen angetrieben wird, und einem Team aus acht Freunden, alle gestandene Mountainbiker, die die Tour mitmachten. Und halfen, wenn es doch nicht weiterging. Etwa als eine Mure die Route verschüttet hatte oder der Weg nur gerade so breit genug für sein Bike war.

„Von der Transfusion zur Transalp“ taufte Brunner das Projekt. Der Titel passt zu seiner persönlichen Geschichte und erinnert auch an seinen Sponsor: den Blutspendedienst des Roten Kreuzes. Über ein Jahr hat er geplant und hart trainiert. Und er hat sich ein spezielles, geländetaugliches Bike aus den USA besorgt. „Mit den normalen Handbikes für die Straße kann man solches Gelände und solche Steigungen nicht fahren“, erklärt er.

Bevor es am 3. August in Füssen losging, war die Anspannung groß: Hält die Kondition, das Material, das Wetter?

"Für mich war das Projekt wie eine Expedition", sagt Felix Brunner. "Bergsteiger, die auf den Mount Everest wollen, wissen vorher auch nicht, ob es wirklich klappt." Felix' Vater, ein passionierter Mountainbiker, hat die Route vorher ausgekundschaftet. Egal, ob bei Regen oder bei 36 Grad Hitze  - die geplanten Etappen wurden gestemmt.

Am ersten Tag springt dauerns Felix' Kette raus, der Techniker bastelt einen neuen Kettenspanner aus einem Stück Cola-Flasche, Panzertape und Kabelbindern. Nur einmal regnet es so stark, dass sie sich einen Tag Pause gönnen.  Dafür nehmen sie die Strecke über den Passo Gavia, mit 2604 Metern der höchste Punkt der Tour, und den Passo Tonale gleich auf einmal. Ursprünglich war die als drei Etappen geplant. "Wir waren einfach so gut drauf und die Maschine, also das Team, hat so gut funktioniert, dass wir das einfach an einem Tag gemacht haben", erzählt Felix.  2200 Höhenmeter und 85 Kilometer legt die Truppe an diesem Tag zurück. "Das war unsere Hammer-Etappe, unser Challenge Day", sagt Felix.

Bergsteigen war „schon von kleinauf“ Felix’ Lebensinhalt. Felsklettern im Sommer, Eisklettern im Winter. Er engagierte sich im Alpenverein und bei der Bergwacht.

Bis zu seinem Unfall mit 19. Beim Eisklettern stürzt er 30 Meter in ein Bachbett. Seine linke Beinvene ist verletzt, Hüfte, Becken, Oberschenkel und Ellbogen quasi pulverisiert. Felix verliert vier Liter Blut, eigentlich ist allein das tödlich. Später kommen Komplikationen wie eine Sepsis dazu. Insgesamt acht Monate liegt Felix im künstlichen Koma, über 60 Operationen und mehr als 800 Blutkonserven braucht es, um ihn am Leben zu halten. Mehr als einmal sagen die Ärzte den Eltern, sie sollten sich von ihrem Sohn verabschieden, er werde es nicht schaffen.

Doch Felix schaffte es.

Er werde nie mehr sitzen oder aufstehen können, hieß es dann. Heute kann er all das. Und er macht wieder Sport. Handbike im Sommer, Monoski im Winter. Zwar sitzt er im Rollstuhl, eine Folge der langen Zeit im Krankenhaus, aber mit Krücken und Schienen kann er stehen und ein paar Schritte gehen.

„Ich hatte lange so eine Art naiven Optimismus, dass alles wieder so wird wie vorher“, sagt Felix nüchtern, aber lächelnd. "Das hat geholfen".

Dennoch, in der Reha folgte ein Umdenken. Er akzeptierte die Behinderung und den Rollstuhl und setzte sich neue Ziele. „Ich wollte wieder Autofahren und wieder Sport machen. Wenn man sich Ziele setzt, kann man alles schaffen“, sagt Felix voller Überzeugung. Seine Tour soll auch anderen zeigen, was mit Rollstuhl möglich ist. Kein Wunder, dass Felix als Motivationstrainer in Kliniken, Schulen und für Firmen arbeitet.

Und er hat schon neue Ziele: Ab November startet er mit dem Rennen fahren auf dem Mono-Ski. Mögliches Fernziel: Die Paralympics 2018.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.