Mit der jungen Effi im Dünensand
Diskussion im Literaturhaus über die Neuverfilmung des Fontane-Klassikers "Effi Briest".
Sex sells!, so heißt der alte Marketing-Grundsatz, dass sich mit Erotik immer Quote machen lässt. Aber wie verhält es sich da beim klassischen Thema „Effi Briest“, Fontanes Kaiserzeit-Drama ? Fontane musste diskret in der Hochzeitsnacht und bei der Affäre der jungen Baronin mit Major Crampas abblenden. Das macht Hermine Huntgeburth in ihrer Verfilmung nicht. Man sieht das sexuelle Scheitern der Ehe und den Lustgewinn im Seitensprung. Überhaupt ist der Film mit Julia Jentsch und Sebastian Koch zugespitzt und doch auch stark psychologisiert. Muss sich eine Verfilmung an der literarischen Vorlage messen lassen? Wie wird man den Erwartungen des Publikums gerecht? Was wurde weggelassen? Was ist neu? Kann ein Film die Lektüre ersetzen? „Effi Briest – Film und Literatur“ heißt der heutige Abend im Literaturhaus mit Regisseurin Hermine Huntgeburth und dem Produzenten und Präsidenten der Deutschen Filmakademie, Günter Rohrbach sowie dem Literaturwissenschaftler Oliver Jahraus (LMU). Dazu werden Filmausschnitte gezeigt.
20 Uhr, im Saal des Literaturhauses am Salvatorplatz, Eintritt: 8 / 6 Euro. Restkarten: Tel. 29193427.