Mit der Faust ins Gesicht: 16-Jähriger wollte Frau beschützen

MÜNCHEN - Er wollte eine junge Frau beschützen und bekam Schläge: Am Mittwoch zeigte ein 16-Jährige Zivilcourage und mischte sich ein, als eine Frau belästigt wurde. Der Täter schlug daraufhin mit der Faust zu.
Der Fremde, der in der S-Bahn eine junge Frau angrapschte, war deutlich älter als er, trotzdem zögerte der 16-jährige Schüler Ferdinand S. keinen Moment. Er mischte sich mutig ein - und machte alles richtig, wie ihm die Polizei bestätigt. Prügel bezog er für seine Zivilcourage allerdings trotzdem.
Ferdinand hatte am Mittwoch in Pasing seine Freundin besucht. Um 22.05 Uhr wollte er die S 8 in Richtung Flughafen nehmen. Doch wegen einer abgerissenen Oberleitung wenige Stunden zuvor waren die Züge und S-Bahnen aus dem Takt. Ferdinand nahm die erstbeste S-Bahn, die in Richtung Hauptbahnhof fuhr.
Schräg neben ihm im Zug saßen ein Mann und eine Frau. „Ich habe über Kopfhörer Musik gehört. Zwischen zwei Liedern hörte ich, wie sie sagte: ,Lass mich in Ruhe!’. Er hatte seine Hand auf ihrem Oberschenkel. Sie hat ihn weggeschlagen.“
Ferdinand nahm seine Kopfhörer ab und kam der Frau zu Hilfe. Er sagte zu dem Mann: „Lass sie in Ruhe!“ An der Donnersberger Brücke oder Hackerbrücke, Ferdinand verwechselt die Stationen häufig, stieg die Frau aus. Der Mann folgte ihr. Auch Ferdinand stieg nun aus, um der Frau, die belästigt wurde, beizustehen.
„Jetzt lass sie in Ruhe!“, sagte der Gymnasiast auf dem Bahnsteig erneut zu dem etwa 20 bis 25 Jahre alten Mann. Daraufhin drehte der sich um und schlug dem Schüler mit der Faust in den Bauch und ins Gesicht. „Halt die Fresse. Das geht dich nichts an!“, soll er dabei gezischt haben. Als Ferdinand wieder zu sich kam, war die Frau verschwunden. Der Schläger flüchtete.
Ferdinand ging noch am selben Abend zur Polizei. Sie bittet die junge Frau, sich als Zeugin zu melden. job