Mit dem Tretauto durch Neuaubing

AZ-Leser zeigen ihre Fotoschätze: Heute öffnet Michael Figulla (68) sein Album aus den Anfängen der 50er Jahre.
von  Carolin Fröhlich
Noch in den Kinderschuhen: AZ-Leser Michael Figulla wird im Kinderwagen geschoben.
Noch in den Kinderschuhen: AZ-Leser Michael Figulla wird im Kinderwagen geschoben. © privat

München – Aufgewachsen ist der gebürtige Münchner Michael Figulla als Einzelkind in der Brunhamstraße 22 in Neuaubing. Hier wurde er schon Ende der 50er durch den Vermieter zum großen Fan der AZ-Comicserie.

Seine aus Schlesien stammenden Eltern waren geschieden, die Mutter verbot den Kontakt zum Vater. Großvater Richard, der am Harthof lebte, nahm den Jungen oft zu sich. Das kam dem leidenschaftlichen Comic-Leser gerade recht: Im Gegensatz zur Mutter hatte der Großvater nichts gegen die Piccolo-Hefte, die Anfang der 50er aufkamen. Ein Heft in Schwarz-Weiß kostete damals 20 Pfennig, später in Farbe 30 Pfennig.

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Seine Großmutter väterlicherseits schenkte ihrem Enkel dann ein feuerrotes Tretauto, das er liebte, auch wenn er mit fünf Jahren schon fast ein bisserl zu groß dafür war. Michael Figulla gab es dann weiter an „Onkel Robert“ – einem Busfahrer, der zwischen Pasing und Gräfelfing fuhr. Bei ihm durfte Michael mal auf dem Fahrersitz probesitzen oder über die roten Knöpfe auf dem Pult die automatischen Türen bedienen, die damals brandneu waren. Busfahrer ist er dann trotzdem nicht geworden.

Von der Ausbildung bis zur Rente arbeitete er insgesamt 45 Jahre lang bei der Kreissparkasse München und als ehrenamtlicher Richter beim Arbeitsgericht. Und trotzdem: Seit seinen Erlebnissen mit „Onkel Robert“ wünscht sich der Münchner, irgendwann mal einen großen Bus zu steuern. „Leider geht das nur, wenn man dafür eine Fahrschule besucht“, bedauert er.

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