Mit dem Caddy auf Tour

Hier erzählt ein bekannter Münchner von seinem Wochenende. Heute ist das die Urbanautin Ulrike Bührlen, die viel mit ihrem umgebauten Auto unterwegs ist.
Ich warte schon seit Wochen darauf, dass wir die Schlittensaison einläuten können. Meine Tochter Maja ist jetzt drei. Die ist vergangenes Jahr schon ganz begeistert den Babyhügel an der Wittelsbacher Brücke runtergesaust. Da dachte ich, wäre es heuer vielleicht an der Zeit, die Isarhochkante zu erforschen. Aber mit Schlittenfahren ist es diesen Winter bislang noch nichts.
Wenn wir nichts Besonderes vorhaben, sind wir deshalb oft drüben in der Au auf dem Spielplatz an der Reichenbachbrücke. Aber am Wochenende ist Spielplatz ein bisschen langweilig. Da machen wir gerne Ausflüge. Im Sommer fahren wir gerne die Isar hoch Richtung Sylvensteinspeicher. Wir suchen uns dann einen Platz zum Angeln und Grillen. Und wenn man Glück hat, gibt es dann frischen Steckerlfisch. Das ist auch viel spannender als Spielplatz.
Wir fahren oft ein bisschen raus, gerne auch mit Übernachten. Wir haben unseren VW Caddy so umgebaut, dass man da ganz gut drin schlafen kann. Das ist so unsere Freizeitoase am Wochenende. Jetzt in Winter machen wir natürlich vor allem Tagesausritte. Auch in den kleineren Städten um München herum gibt es ja immer wieder Erstaunliches zu entdecken: Das ein oder andere Museum, zum Beispiel das für konkrete Kunst in Ingolstadt. Oder wir fahren irgendwohin, wo es Kunst im öffentlichen Raum zu besichtigen gibt. Das sind so Dinge, mit denen wir Urbanauten uns ja auch ständig beschäftigen.
Wenn wir einen Ausflug machen, ist es auch immer Teil des Ganzen, ein nettes Lokal zu finden. Bei uns im Glockenbachviertel kann man zwar sehr gut essen: in der Kirschblüte in der Ickstattstraße, im Anti in der Jahnstraße oder fast direkt gegenüber in der Cooperativa. Aber zu einem Ausflug gehört es eben auch dazu, irgendwo einzukehren. Da kann ich die Siebenhütten-Tour bei Wildbad Kreuth empfehlen: eine Stunde hoch und oben gibt es dann Kaffee und Kuchen oder Käsespätzle. Das ist auch mit Kindern gut zu schaffen.
Der Sonntag beginnt bei uns eigentlich immer mit Frühstückengehen. Durch die Kinder – seit anderthalb Monaten hat Maja mit dem Florian jetzt ja auch einen Bruder – sind mein Mann und ich zwar zu furchtbaren Frühaufstehern geworden. Aber das erste Frühstück gibt es jetzt eben daheim und wenn die Cafés aufmachen, dann ziehen wir noch einmal los.
Wir gehen gerne ins Tabula Rasa in der Holzstraße, ins Alof in der Hans-Sachs-Straße oder ins Hoover & Floyd in der Ickstattstraße. Wir haben da eigentlich kein Stammlokal. Meistens spazieren wir los und schauen, wo es uns hin verschlägt.
Und am Sonntagabend sitzen wir meistens vor dem Fernseher. Wir sind passionierte Tatort-Schauer – allerdings schaffen wir es nur selten um Viertel nach acht, da ist bei uns daheim meistens noch keine Ruhe eingekehrt. Wir laden deshalb oft Freunden zum Kochen ein, essen dann zusammen und warten bis die Kinder eingeschlafen sind. Spätestens so gegen zehn kann es dann aber losgehen. Zehn Uhr abends, das ist unsere Tatort-Zeit.
Protokoll: Florian Zick