Mit Dachterrasse und Riesen-Ballsaal: Neues Mariott-Hotel in München

Das neue Mariott im Westen von München bietet hochpreisige Zimmer. Wer das nicht zahlen will, kann aber im Restaurant speisen, in einem der größten Ballsäale Europas feiern – und vielleicht sogar bald den Blick von einer spektakulären Dachterrasse genießen.
von  Anna-Maria Salmen
Ein Blick ins Zimmer. Das Marriott ist eher hochpreisig.
Ein Blick ins Zimmer. Das Marriott ist eher hochpreisig. © Sigi Müller

München – Auf dem Teppich im sechsten Stock liegt eine weiße Plane, hier wird gerade noch am letzten Feinschliff gearbeitet. Tobias Euringer öffnet eine Tür, und nach ein paar Schritten liegt einem die Stadt zu Füßen.

Man steht auf der mit 400 Quadratmetern "größten Hoteldachterrasse Münchens", wie der Director of Marketing des neuen Marriott Hotel City West an der Landsberger Straße sagt.

Die Dachterrasse soll perspektivisch auch für die Münchner zugänglich gemacht werden. Wenn mal wenige Events sind. 400 Personen haben hier Platz.
Die Dachterrasse soll perspektivisch auch für die Münchner zugänglich gemacht werden. Wenn mal wenige Events sind. 400 Personen haben hier Platz. © Sigi Müller

Im Norden erblickt man den Olympiaturm, im Süden sind die Umrisse der Alpen zu erahnen. Auf der Dachterrasse sollen bald Events stattfinden. Das einzige Manko: Frei zugänglich ist sie nicht – zumindest noch nicht. Euringer spricht von Plänen, sie in veranstaltungsarmen Zeiten für die Münchner zu öffnen.

Diesen Alpenblick kann man von der Terrasse aus genießen.
Diesen Alpenblick kann man von der Terrasse aus genießen. © Sigi Müller

"Industrielles Erbe des Westends": So sieht das neue Marriott Hotel in München aus

Erst vor wenigen Wochen sperrte das neue Marriott seine Türen auf. Hinein kommt man allerdings erst, wenn man das Gebäude einmal umrundet. "Wir haben den Eingang bewusst auf die Rückseite gelegt, um dem Trubel der Landsberger Straße zu entgehen", sagt Euringer. Die Gäste sollen sich fühlen, als würden sie eine andere Welt betreten. Um das zu erreichen, haben die Innenarchitekten vom Studio Lux aus Berlin sich von mehreren Themen inspirieren lassen.

Einerseits vom "industriellen Erbe des Westends", wie Euringer sagt: Backstein erinnert etwa an die nahegelegene Augustiner-Brauerei, Elemente aus Metall an die Hackerbrücke. Andererseits sollte auch der Charme des bayerischen Voralpenlands in die Innenausstattung einfließen. Man sieht viel Holz in verschiedenen Farbtönen, Vorbild dafür waren laut Euringer die bayerischen Berghütten.

Marriott Hotel in München: 398 Zimmer und ein Ballsaal mit über 900 Quadratmetern

Im zweiten Stock lässt sich die dritte Inspirationsquelle erkennen: das "royale Erbe Münchens". Euringer steht in einem Zimmer und zeigt auf vier kleine Löwenköpfe aus Metall. Man wird sie dem Marketing-Director zufolge in jedem der insgesamt 398 Zimmer finden – eine Reminiszenz an die Löwenköpfe in der Residenz, die dem Volksglauben nach Glück bringen sollen, wenn man sie berührt.

Dieser Löwe ist inspiriert vom "royalen Erbe Münchens".
Dieser Löwe ist inspiriert vom "royalen Erbe Münchens". © Sigi Müller

Durch die Gänge und das Treppenhaus führt Euringer in den Keller, in dem der Tagungsbereich untergebracht ist. Im hinteren Teil dominiert dunkles Holz, weiter vorn wird es heller. Eine große Flügeltür öffnet sich zum "Schmuckstück", wie Euringer es nennt. Der mehr als 900 Quadratmeter große, tageslichtdurchflutete Ballsaal ist seinen Angaben zufolge nicht nur einer der größten Münchens, sondern auch Europas.

Wie ein Raum im Keller Tageslicht haben kann? Durch die leicht abschüssige Landsberger Straße ist ein Teil des Untergeschosses im Keller, erklärt Euringer, in den anderen fällt dagegen noch Licht. Einen so großen Ballsaal ohne Säulen zu errichten, sei nicht einfach gewesen, immerhin ruht das Gewicht des gesamten Hotels darauf. Um die Statik nicht zu gefährden, habe man Brückenbauer zu Rate gezogen.

Mehr als 900 Quadratmeter hat der Ballsaal.
Mehr als 900 Quadratmeter hat der Ballsaal. © Sigi Müller

Im Restaurant Assoluto gibt es italienische Küche für alle

Genutzt werden kann der Ballsaal laut Euringer für Veranstaltungen aller Art, egal ob Firmenfeiern, Kongresse oder Hochzeiten. "Wenn eine Faschingsgesellschaft anfragen würde, könnte man auch einen Faschingsball machen." Auch ein Überraschungseffekt ist möglich: In der Mitte des Saals ist eine hydraulische Plattform versteckt, auf der wie aus dem nichts etwa ein Auto aus der Tiefgarage in den Raum gehoben werden kann.

Kulinarisch will das Marriott nicht nur seine Übernachtungsgäste in den Süden führen. Das Restaurant Assoluto bietet italienische Küche und ist auch für alle geöffnet, die sich keins der Zimmer leisten wollen – der Preis pro Nacht beginnt immerhin bei 249 Euro, die großen Suiten liegen noch einmal 700 Euro darüber. Im Assoluto ist dem Team laut Euringer vor allem Authentizität wichtig.

Restaurant Assoluto dürfen auch diejenigen besuchen, denen Zimmerpreise ab knapp 250 Euro zu teuer sind.
Restaurant Assoluto dürfen auch diejenigen besuchen, denen Zimmerpreise ab knapp 250 Euro zu teuer sind. © Sigi Müller

Küchenchef Marco De Cecco ist Italiener und serviert nicht nur Pizza, sondern unter anderem auch hausgemachte Pasta und verführerisch aussehende Desserts. Und auch mit der täglich geöffneten Westhub-Bar will man, so stellt Euringer es sich vor, das Viertel bereichern.

Das Restaurant Assoluto ist luftig gestaltet.
Das Restaurant Assoluto ist luftig gestaltet. © Sigi Müller
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