Mit Baseballschläger zugeschlagen: Versuchter Mord
München - Markus K. (34) ist nervös. So nervös, dass er Probleme mit dem Sprechen hat und die Prozessbeteiligten und -beobachter den Ausführungen des Hilfsarbeiters nur mit Mühe folgen können. Aus diesem Grund möchte sein Verteidiger Joachim Schwarzenau, dass Nachfragen auf ein Minimum reduziert werden.
Immerhin räumt der Dachauer über seinen Anwalt die Vorwürfe der Anklage ein. Ja, er hat seinem Spezl am 27. Juli 2015 im Suff mit einem Baseballschläger auf den Kopf geschlagen. Ja, er hat danach nichts getan, um den schwer verletzten Mann zu retten.
Der blutige Streit habe sich aus "Rechthaberei" entzündet. Beide meinten, sie wüssten besser als der andere, wie es im Gefängnis zugeht. Und dass sein Mandant, der sich nur noch in "Bruchteilen" an die Tat erinnert, nach dem Schlag dem Bewusstlosen nicht geholfen habe, erklärt Schwarzenau mit dessen "Schockzustand".
Lange hatten die beiden vor der Tat friedlich miteinander gebechert. Ohne ersichtlichen Grund sei Markus K. dann plötzlich laut geworden und habe mit seinem Baseballschläger herumgefuchtelt. Michael S. wollte daraufhin die Wohnung verlassen.
Das muss K. noch zusätzlich erzürnt haben. Als S. die Klinke der Wohnungstür in der Hand hatte, schlug der 34-Jährige von hinten zu. Sein Opfer brach mit Schädelbrüchen bewusstlos zusammen.
Und wäre möglicherweise gestorben, zumal sein Spezl nichts tat, um zu helfen. Seine Rettung war Nachbar Helmut H., der an der Wohnungstür klopfte. Markus K. machte auf und erzählte, dass Michael S. hingefallen sei. Der Nachbar verständigte heimlich den Notarzt.
Markus K. will sich im Prozess entschuldigen. Anwalt Schwarzenau: "Es tut ihm leid."
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