Mit 2000 Setzlingen gegen "illegale Zerstörung"
Mit 2000 Setzlingen demonstrieren Greenpeace-Aktivisten am Donnerstag vor dem Bayerischen Landwirtschaftsministerium. Ihre Kritik: Die Pflanzung schnell wachsender Nadelbäume in geschützten Buchenwäldern.
München - Mit knapp 2.000 Nadelbaumsetzlingen haben Umweltschützer vor dem bayerischen Landwirtschaftsministerium in München gegen die ihrer Ansicht nach „illegale Zerstörung“ geschützter Wälder demonstriert. Der Protest richtet sich gegen die Pflanzpraxis der Bayerischen Staatsforsten, wie die Greenpeace-Aktivisten am Donnerstag mitteilten.
Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) wies die Vorwürfe der Naturschützer als falsch zurück. Die Umweltschützer haben die Setzlinge der Gattung Douglasie bereits Anfang der Woche in einem Naturschutzgebiet im Spessart ausgegraben und dort durch junge Buchen ersetzt, wie eine Sprecherin weiter erklärte. Mit den Aktionen wollten die Umweltschützer gegen die Gefährdung staatseigener geschützter Buchenwälder durch schnell wachsende Nadelbäume demonstrieren.
Greenpeace wirft den Staatsforsten vor, mit der Neupflanzung der Douglasien sowie durch Kahlschläge gegen EU-Richtlinien zu verstoßen. Die Naturschutzorganisation wollte noch am Donnerstag eine offizielle Beschwerde bei der EU einlegen.
Brunner weist Vorwürfe zurück
Darüber hinaus forderte die Naturschutzorganisation Bayerns Landwirtschaftsminister auf, zehn Prozent der staatseigenen Waldflächen von der forstlichen Nutzung auszunehmen. So seien etwa Buchenwälder „keine Industrieforste“. Minister Brunner nannte die Vorwürfe „ideologisch motiviert“. Die Pflanzung „standörtlich passender“ Bäume wie der Douglasie sei in Schutzgebieten zulässig.
Auch die Forderung nach einer Begrenzung der forstlichen Nutzung lehnte Brunner ab: Eine solche werde weder den gesellschaftlichen Anforderungen an den Wald, noch der Nachfrage nach dem Rohstoff Holz gerecht.
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