Mit 1,2 Kilo Koks geschnappt

Ein Zweitwohnsitz in Ungarn, einen Oldtimer „Lagonda (Wert: 140.000 Euro) in der Garage und ein Postsparkonto mit 38.000 Euro – trotzdem war Roland K. (54) in finanzieller Not. Und dealte mit Kokain.
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Roland K. (54): Weil er angeblich in finanziellen Nöten schwebte, fuhr er nach Holland, um Kokain zu holen.
Torsten Huber Roland K. (54): Weil er angeblich in finanziellen Nöten schwebte, fuhr er nach Holland, um Kokain zu holen.

MÜNCHEN - Ein Zweitwohnsitz in Ungarn, einen Oldtimer „Lagonda (Wert: 140.000 Euro) in der Garage und ein Postsparkonto mit 38.000 Euro – trotzdem war Roland K. (54) in finanzieller Not. Und dealte mit Kokain.

Seit Dienstag sitzt der arbeitslose Kaufmann auf der Anklagebank vorm Landgericht. Die Vorwürfe: unerlaubte Einfuhr in Tateinheit mit unerlaubtem Handeltreiben mit Betäubungsmitteln.

Über seinen Strafverteidiger Peter C. A. Krauß legte der Angeklagte ein Geständnis ab: „Aufgrund finanzieller Not hat er sich darauf eingelassen. Er ist bedroht worden. Aus Angst um seine Lebensgefährtin möchte er keine näheren Angaben machen.“

Kurz vor Weihnachten, am 10. Dezember 2007, fuhr Roland K. mit einem Wohnmobil, das auf den Namen einer Verwandten zugelassen ist, nach Holland. Dort holte er vier Pakete Kokain (1,2 Kilo) und verstaute sie in einem Fach unterhalb der Sitzgruppe. Gegen 13 Uhr wurde er auf der Autobahn A3 auf Höhe Anschlussstelle Heidingsfeld von der Polizei Bibelried gestoppt – Festnahme. Die Beamten hatten einen Tipp bekommen.

Die Lebensgefährtin: "Ich wusste von nichts"

Seine Lebensgefährtin Rita H. (52, Name geändert) ist angeblich aus allen Wolken gefallen, als sie davon erfuhr, dass ihr Freund in U-Haft sitzt: „Ich wusste nichts davon.“ Sie kann auch nicht verstehen, warum er das getan hat: „Ich habe so viel Geld, dass ich nicht mehr arbeiten muss.“ Rita H. war mit einem Tierarzt 23 Jahre befreundet. Nach dessen Tod im März 2003 hat er ihr ein kleines Vermögen hinterlassen. Den Angeklagten, mit dem sie jetzt vier Jahre zusammen lebt, habe sie durch den verstorben Tierarzt kennengelernt: „Sie waren gute Freunde, interessierten sich für Autos.“

Der Angeklagte hatte mit dem Tierarzt den englischen Oldtimer gekauft und hergerichtet. Sie waren im Mercedes- und Lagonda-Club. Der Prozess geht am 25. September weiter. Torsten Huber

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