Missbrauchsgutachten: Münchner Staatsanwaltschaft prüft 42 Fälle

Die Zahlen des Gutachtens zum Missbrauch im Münchner Erzbistum sind erschreckend. Nun prüft die Staatsanwaltschaft 42 Fälle von mutmaßlichem Fehlverhalten kirchlicher Verantwortungsträger.
von  AZ/dpa
Barbara Leyendecker, Ulrich Wastl, Marion Westpfahl und Martin Pusch von der Münchner Anwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl bei der Vorstellung des Gutachtens zu Fällen von sexuellem Missbrauch im katholischen Erzbistum München und Freising.
Barbara Leyendecker, Ulrich Wastl, Marion Westpfahl und Martin Pusch von der Münchner Anwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl bei der Vorstellung des Gutachtens zu Fällen von sexuellem Missbrauch im katholischen Erzbistum München und Freising. © Sven Hoppe/dpa POOL/dpa

München - Die Staatsanwaltschaft München I prüft im Zusammenhang mit dem neuen Gutachten zu Missbrauch im Erzbistum München und Freising derzeit 42 Fälle von mutmaßlichem Fehlverhalten kirchlicher Verantwortungsträger. Das bestätigte die Sprecherin der Behörde, Anne Leiding, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW), die das Gutachten im Auftrag des Bistums verfasst hat, habe der Staatsanwaltschaft im August 2021 "41 Fälle zur Verfügung gestellt", sagte Leiding - und einen weiteren Fall im November 2021. "Sie betreffen ausschließlich noch lebende kirchliche Verantwortungsträger und wurden stark anonymisiert übermittelt."

Sollten sich auf dieser Basis "Verdachtsmomente hinsichtlich eines möglicherweise strafrechtlich relevanten Verhaltens der kirchlichen Verantwortungsträger ergeben", würden die entsprechenden Unterlagen bei der Kanzlei angefordert und gegebenenfalls an die zuständigen Staatsanwaltschaften weitergegeben, sagte Leiding. "Welche strafrechtlichen Normen verletzt wurden, ist noch Gegenstand der Prüfung."

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