Missbrauch im Kreis Weilheim-Schongau: Vater auf der Anklagebank

Hat sich ein 50-Jähriger an seiner Tochter (14) vergangen? Der Prozess beginnt am Dienstag mit starken Verzögerungen.
John Schneider |
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Der Angeklagte (r.) wird in den Gerichtssaal gebracht.
jot Der Angeklagte (r.) wird in den Gerichtssaal gebracht.

München - Karl F. (50, Namen geändert) sitzt seit über einem Jahr in Untersuchungshaft. Der Grund: Der Beamte aus dem Kreis Weilheim-Schongau soll sich zwischen April und Juni des vergangenen Jahres in Dutzenden Fällen an seiner leiblichen Tochter Julia vergangen haben. Das Mädchen war damals erst 14 Jahre alt.

In diesen zwei Monaten schlief der 50-Jährige laut Anklage auf der Wohnzimmer-Couch der Wohnung. Weil es Ärger mit der Ehefrau gegeben hatte. Am 17. April kroch seine Tochter zu ihm auf die Couch. Wegen eines Albtraums.

Vater droht, Bruder und Hund des Mädchens umzubringen

Am 21. April soll er dann mit den sexuellen Übergriffen begonnen haben – laut Anklage habe er dem Mädchen teilweise gedroht, dass er Bruder, Mutter oder den Hund der Familie umbringen würde.

Der Prozess beginnt am Dienstag mit großer Verzögerung. Erst nach sieben Stunden kann die Anklage verlesen werden. Probleme bereitet den Prozessbeteiligten, dass dem mutmaßlichen Opfer noch kurzfristig ein Ergänzungspfleger an die Seite gestellt werden soll. Um den Prozess starten zu können und um die U-Haft des Angeklagten nicht unnötig zu verlängern, wird deswegen sogar eine Familienrichterin aus Weilheim nach München gebeten, um hier ihre Entscheidung zu fällen.

Doch die Verteidiger von Karl F. sind mit diesem Prozedere überhaupt nicht zufrieden, bemängeln unter anderem, dass ihrem Mandanten nicht ausreichend Gelegenheit gegeben wurde, sich in der Sache familienrechtlich beraten zu lassen.

Da ihr Antrag auf Aussetzung des Verfahrens scheitert, wird sofort ein Befangenheitsantrag gegen die Richterinnen hinterher geschoben. Damit ist unsicher, ob der Prozess am Mittwoch weitergehen kann.

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