Mischt CIA bei Koks-Schmuggel in Uhr mit?
MÜNCHEN - Sie wollten es so clever anstellen. 4,73 Kilo flüssiges Koks ließen drei nun Angeklagte ins Holz einer Uhr einsaugen. Einer der Beschuldigten, ein Arzt-Sohn, bringt jetzt die CIA mit ins Spiel.
„Fünf Jahre hat er in den USA gearbeitet, spricht fließend Englisch und sein Vater ist Oberst beim Militär in Venezuela“, sagte der wegen Kokain-Schmuggels angeklagte Bastian W. (37) und beschuldigte den Mitangeklagten Arenas G. (25) als CIA-Agent: „Ich kenne ihn flüchtig. Er muss die Uhr mit Koks aus Venezuela meiner Mutter geschickt haben. Auf die Frage, ob er ein Agent ist und mir die Polizei auf den Hals geschickt hat, legte er auf.“
Wie berichtet, ist der Schmuggel-Trick mit der Holzuhr bisher einmalig in Bayern: 4,73 Kilo flüssiges Koks ließen die drei Angeklagten laut Anklage ins Holz der Uhr einsaugen. Mit Siebwanne und fünf Litern Alkohol sollte das Koks ausgewaschen und anschließend getrocknet werden.
Am 10. Juni 2008 kam eine Holzwanduhr per DHL-Express-Sendung zur ahnungslosen Mutter des Angeklagten Bastian W. in Seeshaupt an. Die Uhr hatte die Polizei längst vertauscht. In der Uhr, die bei der Mutter ankam, war kein Koks, sondern ein Peilsender. Aber die Uhr blieb in der Garage liegen.
„Meine Mutter sammelt zwar Uhren. Aber die war so hässlich. Meine Mutter hat sie in die Garage gestellt.“, erklärte Bastian W., der behauptet, dass er seit 14 Monaten unschuldig im Gefängnis sitzt: „Ich habe damit nichts zu tun.“ Er glaubt, dass er nur unter Verdacht steht, weil er früher gekokst habe. Auch die Telefonabhör-Protokolle habe die Polizei verfälscht: „Ich habe gesagt, ich bringe die ,Waage’ mit und die Polizei hat daraus ,Ware’ gemacht.“ Der Prozess dauert an. th