Miriam Heigl: Sie ist die Nazi-Erschreckerin

Im Büro des Münchner Oberbürgermeisters leitet Miriam Heigl die Fachstelle gegen Rechtsextremismus. Ihre aktuelle Aufgabe: Die Koordination des Widerstands gegen einen für Mitte November geplanten Nazi-Aufmarsch.
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Miriam Heigl
Rudolf Huber Miriam Heigl

MÜNCHEN - Im Büro des Münchner Oberbürgermeisters leitet Miriam Heigl die Fachstelle gegen Rechtsextremismus. Ihre aktuelle Aufgabe: Die Koordination des Widerstands gegen einen für Mitte November geplanten Nazi-Aufmarsch.

Die Person: Sie ist promovierte Politikwissenschaftlerin und Soziologin, 34 Jahre alt, gebürtige Münchnerin und Mutter zweier Söhne. Der Job: Miriam Heigl leitet die Fachstelle gegen Rechtsextremismus im Rathaus.

Die Münchnerin hat an der LMU studiert, sie war Weltwirtschaftsreferentin des Ökumenischen Büros für Frieden und Gerechtigkeit in München, arbeitete in der Erwachsenenbildung und als Trainerin für Jugendliche in Anti-Gewalt- und Anti-Rassismuskursen. Sie ist also vom Fach.

Aktuellste Großbaustelle der neuen Anti-Nazi-Beauftragten: Am 13. November wollen Rechtsradikale und Neonazis in München wieder einen so genannten „Heldengedenkmarsch“ veranstalten. Die Gegenkundgebung unter Führung des Münchner Bündnisses für Toleranz, Demokratie und Rechtsstaat wird von Miriam Heigl koordiniert. OB Christian Ude hofft als Ergebnis dieser Arbeit auf eine „große und eindrucksvolle Demonstration der Demokraten“ in der Stadt.

Zweites Beispiel für den Tätigkeitsbereich der im Stadtrat mit Ausnahme des BIA-Vertreters einstimmig beschlossenen Fachstelle: Hausbesitzer können sich per Mausklick (www.muenchen.de/gegen-rechtsextremismus) informieren, wie sie eine Vermietung an Rechtsextremisten vermeiden. OB Ude dazu: „Das sind Hinweise, wie sie unermesslichen Ärger und Verdruss vermeiden können.“ Einen ersten Erfolg konnte der OB gestern schon vermelden: Ein Mietvertrag mit Rechtsradikalen in der Drygalskiallee 33 endet – nach gerichtlichem Vergleich – am 31. Oktober. Ude: „Dann müssen sie raus.“

Durch eine Kooperation mit dem Hotel- und Gaststättenverband soll verhindert werden, dass Ultrarechte sich unter Tarnnamen Nebenzimmer mieten können. „Kein Wirt macht das sehenden Auges“, so Ude. „Aber hereingelegt werden sie immer wieder.“

Auch mit Schulamt, Polizei und Verfassungsschutz arbeitet die Fachstelle zusammen. Aktuell geht es zum Beispiel um eine „Schulhof-CD“ der NPD mit dem Titel „Freiheit statt BRD“.

„Brauchen wir in München überhaupt eine Stelle gegen Nazis?“ Diese Frage hört OB Ude immer wieder. Seine Antwort: „Der gewaltbereite rechte Extremismus ist immer noch präsent. Ihn zu unterschätzen, wäre ein gravierender Fehler."

Rudolf Huber

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