Mini-Hofbräuhaus: Hundstage im Englischen Garten

Der Stadtspaziergänger trifft im Nordteil des Englischen Gartens auf Spezialitäten und Freunde von Vierbeinern.
Sigi Müller |
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Das geschnitzte Porträt des verstorbenen Stammgasts Berndi.
Sigi Müller 3 Das geschnitzte Porträt des verstorbenen Stammgasts Berndi.
Idyllisch gelegen: Das Mini-Hofbräuhaus lädt zum Verweilen ein.
Sigi Müller 3 Idyllisch gelegen: Das Mini-Hofbräuhaus lädt zum Verweilen ein.
Da hat aber einer Durst. Hunde sind gern gesehene Gäste.
Sigi Müller 3 Da hat aber einer Durst. Hunde sind gern gesehene Gäste.

München - "Aan kloane Schweinsbrodn mit Kneedl un Krautsolod“, die Übersetzung gleich hinterher „Einen kleinen Schweinebraten mit Knödel und Krautsalat“, so tönt es zwischen Hundegebell und Menschengelächter durch den kleinen Biergarten im Norden des Englischen Gartens.

Nicole, die kleine, quirlige, immer gut gelaunte Bedienung ruft das Bestellte und nun fertige Gericht aus. Abholen muss man’s selbst an der Theke und dann zwischen Hunden und Menschen bis zum Platz balancieren.

Das Mini-Hofbräuhaus ist längst kein Geheimtipp mehr und nicht nur bei Hundefreunden sehr beliebt.

Wirt Michael hat es 1998 übernommen und seither ist es 365 Tage im Jahr geöffnet. Eine Besonderheit an Heiligabend ist, dass das ganze Personal frei hat und er das Lokal alleine „schmeißt“. „Achtzig Prozent meiner Gäste sind Stammgäste“, erzählt er stolz und zeigt auf einen, mit Efeu umrankten, geschnitzten Kopf. Das ist das Denkmal für Berndi, der früher jeden Tag kam. Nachdem er gestorben war, schnitzte ein anderer Stammgast diese Büste. Das Lokal verbindet: Drei Paare, die sich hier gefunden haben, haben geheiratet und Alex, ein anderer Stammgast, wurde Michaels Trauzeuge.

Gekocht wird täglich frisch und nach den Rezepten der Mutter. Der oben genannte Schweinsbraten kostet übrigens in der „Vollversion“ 6,90 Euro und schmeckt wunderbar. Man braucht schon einen guten Hunger, um die Portion zu schaffen. Aufessen ist Pflicht zwinkert Nicole und auf ihre Frage, ob es geschmeckt hat, will sie kein „lecker“ hören, sondern ein „guad“.

So eng und famliär geht’s hier zu, dass sogar viele Gäste kommen, die gar keinen Hund haben und trotzdem etwas zum kraulen unter dem Tisch finden.

Einmal im Jahr ist Neufundländertreffen und etwa 50 der riesigen Tiere erscheinen mit ihren Besitzern.

Manfred, ein Gast, der auch immer einmal wieder mit Hund Charly vorbeischaut, erzählt mir, dass er hier nette Leute kennenlernt und es einen regen Austausch zwischen den Hundebesitzern gibt. Als ich mich wieder auf den Weg mache, höre hinter mir noch Nicoles Ruf: „Solod mit Pute un Schwammerl!“ Die Übersetzung bekomme ich nicht mehr mit.

In diesem Sinne eine schöne Woche

Ihr Sigi Müller

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