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Millionendiebstahl aus Bank in München: Angeklagte schweigen zu Vorwürfen

Die Diebe machten 4,6 Millionen Euro Beute, als sie eine Bank ausräumten. Im ersten Prozess waren vier Angeklagte freigesprochen worden.
John Schneider
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Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass 4,6 Millionen Euro aus den Bankschließfächern gestohlen wurden. (Symbolbild)
Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass 4,6 Millionen Euro aus den Bankschließfächern gestohlen wurden. (Symbolbild) © Christian Charisius/dpa/Symbolbild

München - Das nennt man dann wohl einen schleppenden Beginn. Beim Prozess um den spektakulären Diebstahl aus der Schließfachanlage einer Münchner Bank-Filiale bei der 4,6 Millionen Euro den Besitzer wechselten, verzögert sich die Verlesung der Anklage am Dienstag um mehrere Stunden.

 

Prozess um spektakulären Diebstahl: Trio auf der Anklagebank

Erst fehlt eine Schöffin, dann muss das Gericht erst einmal über den Antrag eines Verteidigers entscheiden, der den Prozess sofort unterbrechen will. Der Grund: Die Gerichtsbesetzung sei sehr kurzfristig mitgeteilt worden, die Überprüfung brauche aber Zeit. Der Antrag wird abgelehnt, der Prozess kann (endlich) beginnen.

Auf der Anklagebank sitzt ein Trio. Der 33-jährige Angeklagte soll die Tat geplant haben. Die 60-jährige Bankangestellte auf der Anklagebank sorgte für das nötige Insiderwissen und gab dieses an ihre Komplizen weiter. Sie soll auch dafür gesorgt haben, dass die Bande ein Schließfach unmittelbar neben den Fächern der reichen Kundin bekam, die später geknackt werden sollten. So habe die 60-Jährige ihnen ungehinderten Zugang zum Tresorraum ermöglicht, erläutert die Staatsanwältin in der Anklage.

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Mit Heißkleber und Klebeband wurden die Fächer wieder verschlossen

Ausgeführt wurden die Taten dann nach Ansicht der Ermittler von dem dritten und jüngsten Angeklagten (29) und einem bislang unbekannten weiteren Täter.

Die beiden sind mit einer Zugangskarte für die Schließfachanlage in die Bank spaziert und haben dort laut Anklage an drei verschiedenen Tagen zwischen Dezember 2017 und März 2018 die drei benachbarten Schließfächer einer reichen Kundin ausgeräumt.

Mit Heißkleber und einem Klebeband wurden die Fächer wieder verschlossen, so dass erstmal niemand Verdacht schöpfte. Die Beute brachten sie mit Rollkoffern aus der Bankfiliale.

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Angeklagte schweigen zu den Vorwürfen

Anwalt Adam Ahmed erklärt für seinen Mandanten, dass keine Fragen beantwortet werden. Auch die beiden anderen Angeklagten wollen zur Sache nichts sagen.

Ahmed kritisiert aber, dass die Anklage aus dem Jahre 2019 nicht mehr aktuell sei. Tatsächlich waren vier von sieben ursprünglich Angeklagten beim ersten Prozess Anfang 2020 freigesprochen worden. Die Verfahren gegen die drei anderen Angeklagten wurden abgetrennt. Es sollten in ihren Fällen noch Nachermittlungen zum Sicherheitssystem der Bank abgewartet werden. Doch die alte Anklage stimme nun im Aufbau nicht mehr, sagt Ahmed.

Dass es mit der Anklageverlesung erst mit Verzögerung losgehen würde, scheint der Vorsitzende Richter Gilbert Wolf geahnt zu haben. Einem geplanten Zeugen sagt er ab. Im November soll’s weitergehen.

Ebenfalls im November soll auch das Opfer des Diebstahls gehört werden. Darüber steht aber noch ein dickes Fragezeichen. Man habe versucht, so Wolf, über eine Anwältin mit der Frau in Kontakt zu kommen. Es habe aber bislang noch keine Reaktion gegeben.

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