Millionen-Neubau: das neue Herz im Klinikviertel

Statt alles raus nach Großhadern zu verlegen, leistet sich die Universität einen Neubau in der Innenstadt. Was geplant ist, was die Klinik-Chefs dazu sagen – und warum Studenten der Grund für den Bau sind  
Christian Pfaffinger |
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Ein Foto aus dem September – zum Beginn der Abrissarbeiten.
Klinikum der Universität München/S. Hartmann 4 Ein Foto aus dem September – zum Beginn der Abrissarbeiten.
Anstich: Klinikleitung und Politik werfen Kies zum Projektstart.
Daniel von Loeper 4 Anstich: Klinikleitung und Politik werfen Kies zum Projektstart.
So sollen sich der Altbau (links) und der Neubau zu einem Ensemble zusammenfügen.
Klinikum der Universität München/S. Hartmann 4 So sollen sich der Altbau (links) und der Neubau zu einem Ensemble zusammenfügen.
Für die Bauzeit gibt es dieses Ersatzbettenhaus.
Klinikum der Universität München/S. Hartmann 4 Für die Bauzeit gibt es dieses Ersatzbettenhaus.

Statt alles raus nach Großhadern zu verlegen, leistet sich die Universität einen Neubau in der Innenstadt. Was geplant ist, was die Klinik-Chefs dazu sagen – und warum Studenten der Grund für den Bau sind

München - Beinahe hätte man es nach und nach abgeschafft, das Klinikum links der Isar, gerade dieses Haus, in dem vor rund 200 Jahren alles begann mit der Universitätsmedizin in München. Zu teuer, zu groß und überhaupt – die Innenstadtkliniken der Universität München sollten dem Sparzwang geopfert werden.

Gut zehn Jahre ist das her, und jetzt stechen zehn Spaten in den Kies, weil der Bau beginnt, der Bau am neuen Herz im Klinikviertel.

Die Uniklinik München leistet sich einen Neubau im Zentrum der Stadt: Bis zum Jahr 2020 wird in der Ziemssenstraße an der Ecke zur Nußbaumstraße eine neue Portalklinik gebaut. „Das wird ein modernes Zentrum für universitäre Spitzenmedizin“, sagt Karl-Walter Jauch, Chef der Unikliniken. „Dort werden sich Mediziner verschiedener Fachrichtung der Patientenversorgung widmen.“

Das heißt: Auch wenn der Hauptstandort der Klinik in Großhadern in einem Riesenprojekt neu gebaut wird (siehe Kasten), sollen die Münchner weiterhin auch in der City vom Uniklinikum versorgt werden. Dafür leistet sich die Uni einen 98 Millionen Euro teuren Neubau. Am Montag taten Klinik-Chefs zusammen mit Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle (CSU) symbolisch den ersten Spatenstich.

Notfälle, Chirurgie, Geburten – das alles leistet die City-Klinik

Der Bau startet Ende des Monats. Dann entsteht ein Zentrum mit insgesamt 12 400 Quadratmetern Nutzfläche, in denen die Bereiche Innere Medizin, Chirurgie, Nothilfe und Geburtsmedizin zusammenarbeiten. Damit leistet die City-Klinik weiterhin eine breite Grundversorgung. Und auch nach 2020, wenn die Geburtsklinik in der Maistraße voraussichtlich schließt, können dann noch Münchner Kindl in der Innenstadtklinik zur Welt kommen – dann eben in der Ziemssenstraße.

Spezialgebiete wird es auch geben, die meisten, wie etwa die Neurochirurgie oder Stammzellentransplantation, sollen aber künftig in Großhadern sein. Die neue Klinik bekommt Ambulanzen und eine Notaufnahme für bis zu 50 000 Fälle im Jahr, stationär können etwa 12 000 Patienten jährlich behandelt werden, ambulant etwa 90 000. Die Geburtshilfe ist für 2000 Geburten pro Jahr ausgelegt.

Der Neubau wird mit dem Altbau zur Lindwurmstraße hin, der ab 2021 saniert wird, verbunden. Die Klinik ist selbst Bauherr und trägt die Kosten des Projekts zum Großteil selbst. Zwar steuert der Freistaat 33 Millionen Euro bei, aber 65 Millionen stemmt die Uni selbst. Das Geld stammt aus Rücklagen und Fördermitteln, die für Forschung und Lehre bestimmt sind.

Und dort kommt es auch an, sagt Reinhard Hickel, Dekan der Medizinischen Fakultät an der Uniklinik: „Der wichtigste Grund für den Neubau liegt in der Lehre. Das Lernen am Krankenbett sei durch keine Simulation zu ersetzen und werde künftig noch wichtiger. „Rund 500 Studierende werden pro Jahr im klinischen Abschnitt ihres Studiums ausgebildet“, sagt Hickel. Das müsse patientennah passieren, nur so könne die hohe Qualität gewährleistet werden. „Und das ist wichtig, denn die Studierenden sind die Ärzte der Zukunft, die uns alle einmal behandeln werden.“

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