Millionen für den Flugsteig, "Funkstille" bei dritter Startbahn

Der Flughafen München baut weiter aus, das Thema dritte Startbahn liegt aber auf Eis.
Ralf Müller |
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Am Bau einer dritten Startbahn scheiden sich seit Jahren die Geister. Markus Söder will die Entscheidung offenbar vertagen.
Peter Kneffel/dpa Am Bau einer dritten Startbahn scheiden sich seit Jahren die Geister. Markus Söder will die Entscheidung offenbar vertagen.

München - Nach der Erweiterung ist vor der Erweiterung: Auch nach der Inbetriebnahme eines Satelliten-Terminals gehen die Ausbauarbeiten am Flughafen weiter. 455 Millionen Euro will die Flughafen München GmbH (FMG) in einen weiteren neuen Flugsteig investieren, der weitere 95.000 Quadratmeter Fläche bringt und bis zu zwölf weiteren Flugzeugen Parkpositionen bietet.

Um das Mega-Projekt einer dritten Start- und Landebahn herrsche hingegen bis zur Landtagswahl am 14. Oktober "Funkstille", sagte FMG-Geschäftsführer Michael Kerkloh am Montag.

Der neue bayerische Ministerpräsident und ehemalige FMG-Aufsichtsratschef Markus Söder (CSU) verliert seit seiner Wahl zum Regierungschef kein Wort mehr über das umstrittene Projekt. Die Zuversicht, die FMG-Chef Kerkloh dennoch bei verschiedenen Gelegenheit an den Tag legte, verstärkt bei den Ausbaugegnern den Verdacht, dass Söder nach der Wahl den Ausbau vorantreiben dürfte. Dazu wäre eine Umwandlung der Flughafen-GmbH, an welcher die Stadt München, der Freistaat Bayern und der Bund beteiligt sind, in eine AG erforderlich. Dann könnte die Stadt München nicht mehr wie bisher ein Veto gegen den Ausbau einlegen.

Dritte Startbahn trotz Stagnation?

Kerkloh hielt sich am Montag bedeckt, was diese Perspektive angeht. Jedenfalls spüre man zusehends den "Druck auf die Slots", mit die Lande- und Startfenster gemeint sind. Im Übrigen sprächen "die Zahlen für sich".

So eindeutig allerdings tun sie das allerdings nicht. In den ersten sechs Monaten 2018 nahm die Zahl der Passagiere in München zwar erneut kräftig um 2,7 Prozent auf 21,14 Millionen zu, die Zahl der Starts und Landungen aber stagnierte mit einem winzigen Plus von 0,2 Prozent bei 199.330.

Für die Ausbaugegner ist das ein neuer Beweis, dass eine Ausweitung der Start- und Landekapazitäten nicht erforderlich ist. FMG-Chef Kerkloh aber hat dafür eine andere Erklärung: Im ersten Halbjahr habe es 4.960 Flugannullierungen wegen schlechten Wetters oder Streiks gegeben - mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

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