Milliardenwerte auf der „bauma“
MÜNCHEN - Die Baubranche der ganzen Welt zeigt sich ab Montag auf der Messe München in Riem. Firmen geben Millionen aus, Hunderttausende Besucher werden erwartet. Elektromobile und Rikschas für die langen Wege. Flugbeschränkungen wirken sich auf Messe aus.
Am Montag geht es endlich los: Die weltweit wichtigste Baumaschinenmesse „bauma“ öffnet in Riem die Pforten. 3150 Aussteller aus 53 Nationen sind präsent. Milliardenwerte stehen auf 550.000 Quadratmetern zusammen. Das Personal einiger Firmen kommt wegen des Flugverbots verspätet. Für sie hat die Messe kurzfristig Personal geschult, um Besucheranfragen anzunehmen, so Messechef Klaus Dittrich.
Die Firmen geben Millionen aus, um in München präsent zu sein. So wie Hasan Tuezuen, Projektleiter der türkischen Firma E-Mak aus Bursa. Das Unternehmen präsentiert eine 30 Meter hohe, auf der Welt einzigartige Asphaltmischanlage, die hohe ökologische Ansprüche erfüllt. Deswegen steht die Maschine auch auf grünem Rollrasen. „Der Messeauftritt kostet uns eineinhalb Millionen Euro“, verrät Tuezuen der AZ: Der Messestandplatz allein kostet 98000 Euro. Mit 50 Mitarbeitern ist die Firma angereist, auf 40 Lkw wurde die riesige Maschine über den Bosporus nach München transportiert. Am Messestand stehen Mitarbeiter, die Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch, Persisch und Arabisch sprechen. Für Gäste und Mitarbeiter hat das Unternehmen Hotels und Pensionen in München und am Starnberger See angemietet. Für Besucher wurde in der Maschinen-Konstruktion sogar ein kleines „Cafe Istanbul“ eingerichtet.
E-Mak ist typisch für die Unternehmen der neuen Märkte, die auf die „bauma“ nach München drängen: China, Türkei und Indien – alles Boom-Regionen) sind vorne dabei.
In München wird es bis zum Messe-Ende am Sonntag auf Straßen und in den U- und S-Bahnen eng: Die Messe-U-Bahn U2 fährt im Dreiminutentakt, die S2 (Riem), S4 (Trudering) und S8 (Daglfing) sind ebenfalls Messe-Linien.
Die Hotels sind schon lange bis nach Salzburg ausgebucht, um den zum Teil ausgschamt hohen Messe-Extrapreisen in München zu entgehen. Dafür gibt es Shuttlebusse bis ins Tegernseer Tal.
Eine Stunde braucht man, um das Messegelände längs zu queren. Deshalb gibt es Miet-Elektromobile (Eingang Nord, online bestellbar), es gibt Rikschas und eine Bimmelbahn. Und die Messe-Küchen kochen viel indisch: Indien ist das diesjährige Messe-Partnerland.
Auswirkungen des Flugverbots
Die Messe München hat sofot reagiert, als das weiträumige Flugverbot bekannt wurde. "Die 29. bauma wird trotz der massiven Einschränkungen im europäischen Luftverkehr wie geplant stattfinden", erklärte Messechef Klaus Ditrrich am Sonntag: "Eine kurzfristige Terminverschiebung oder -verlängerung ist aus organisatorischen und logistischen Gründen nicht möglich." Etliche Aussteller sind von der Sperrung der meisten europäischen Flughäfen betroffen und können voraussichtlich nicht pünktlich ihren Standdienst antreten. Dittrich: "Wir sind hier in einem engen Kontakt mit dem Flughafen München und den Airlines, um diese Personen schnellstmöglich nach München zu bringen, sobald der Flugverkehr wieder freigegeben ist." Aus den Gesprächen mit den betroffenen Ausstellern weiß die Mese München, dass aus dem europäischen Raum die meisten auf das Auto oder Busse umgestiegen sind.Deshalb wurde das Verkehrskonzept auf den zu erwartenden höheren Anreiseverkehr über die Straße ausgerichtet.
Außerdem hat die Messe München kurzfristig Zusatzpersonal akquiriert und geschult, das ab Messebeginn an Ständen ohne Personal die Besucheranfragen entgegen nehmen wird. Die überwiegende Mehrheit der 3150 Stände wird jedoch durch reguläres Personal der Aussteller besetzt sein. Für die Anfragen von Ausstellern und Besuchern zur bauma 2010 wird eine Hotline unter der Nummer +49 (0) 89 949 11348 von 8 bis 20 Uhr besetzt sein. Aktuelle Entwicklungen und Informationen des Flughafen Münchens sind auch auf der Startseite der bauma-Homepage unter www.bauma.de abrufbar.
Willi Bock
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