Migräne: Jetzt leiden schon Kinder

Wenn’s im Kopf pocht: Sogar Zweijährige sind mittlerweile betroffen – die AZ zeigt auf, was Sie dagegen tun können. Jedenfalls sind Tabletten nicht immer der Weisheit letzter Schluss.
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Wenn's im Kopf pocht, greifen viele zur Tablette.
dpa Wenn's im Kopf pocht, greifen viele zur Tablette.

MÜNCHEN - Wenn’s im Kopf pocht: Sogar Zweijährige sind mittlerweile betroffen – die AZ zeigt auf, was Sie dagegen tun können. Jedenfalls sind Tabletten nicht immer der Weisheit letzter Schluss.

Der pochende Kopfschmerz, der Licht und Lärm zur unsäglichen Qual werden lässt – acht Millionen Deutsche kennen ihn nur zu gut. Migräne, eine Volkskrankheit, die sich wenige eingestehen wollen. Jetzt tritt sie immer öfter auch bei Kindern auf.

Die Zahl der Patienten im Kindesalter hat sich verdopppelt

„In den vergangenen Jahren hat sich die Anzahl der Patienten im Kindesalter verdoppelt“, sagt Raymund Pothmann, Facharzt für Kinderschmerztherapie, der AZ. „Die Kinder leiden an Reizüberflutung und sind viel anfälliger für Stress.“ Manche seiner Patienten sind gerade mal zwei Jahre alt.

Fast Food kann auch ein Auslöser sein

Kein geregelter Schlafrhythmus, Fast Food, Leistungsdruck – all das kann Auslöser für die oft vererbte Krankheit sein. „Aber es ist oft auch ein hausgemachtes Leiden“, sagt Pothmann. Statt sich zu bewegen, sitzen die Kinder acht Stunden am Computer, danach noch vor dem Fernseher. „Bei Kindern hat Migräne ein anderes Gesicht als bei Erwachsenen“, sagt Pothmann, „aber ein Kinderarzt kann sie ohne große Probleme diagnostizieren“. Anhaltspunkte sind:

Ihr Kind zieht sich häufig zurück, mag nicht spielen, will nicht rausgehen und keine Musik hören.

Begleiterscheinungen sind Erbrechen, Bauchschmerzen, Schwindel.

Fragen Sie Ihr Kind, wo es im Kopf weh tut: Migräne ist immer einseitig, wechselt aber im Laufe des Tages die Kopfseiten.

Hat Ihr Kind mehr als drei Mal im Monat eine Migräne-Attacke, sollten Sie zum Arzt gehen.

Oft reicht ausreichend Schlaf

Bei vielen reichen schon Schlaf, frische Luft, ein paar Tropfen Pfefferminzöl an der Stirn oder Entspannungsübungen. Eltern sollten dem Kind keine Schmerzmittel ohne Absprache mit einem Arzt geben. „In 80 Prozent sind keine starken Medikamente nötig“, meint Pothmann.

Anfangs sindBuben anfälliger

Leiden im Grundschulalter Buben noch häufiger an Migräne als Mädchen, ändert sich das mit der Pubertät: Bei Mädchen tritt Migräne häufig zeitgleich mit der ersten Periode auf – und bleibt ihnen bis ins Erwachsenenalter doppelt so häufig wie Männern erhalten. Schwangere oder sich in den Wechseljahren befindende Frauen leiden weniger stark am Kopfschmerz. Unter den 60-Jährigen ist Migräne bei den Geschlechtern gleich ausgeprägt - daher nehmen neue Studien einen Zusammenhang mit Hormonen an.

Infos: www.migraeneliga-deutschland.de

akh

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