Mietpreisbremse wirkt: Münchens Mieten bleiben stabil

Seit 1. August gibt es in Bayern die Mietpreisbremse. Trotzdem stiegen seitdem die Mieten in einigen Städten des Freistaats. In München blieben die Kosten stabil - jedoch ist das weiter ein schwacher Trost.
von  az
Seit August stiegen die Mietpreise in den bayerischen Städten Nürnberg und Ingolstadt - trotz Mietpreisbremse. In München blieben die Preise stabil, sanken sogar um einen Prozent, sind aber dennoch der deutsche Spitzenreiter was Mietpreise angeht.
Seit August stiegen die Mietpreise in den bayerischen Städten Nürnberg und Ingolstadt - trotz Mietpreisbremse. In München blieben die Preise stabil, sanken sogar um einen Prozent, sind aber dennoch der deutsche Spitzenreiter was Mietpreise angeht. © Screenshot/immowelt.de

München - Die Mietpreisbremse in Deutschland: Seit dem 1. Juni kann sie in den Bundesländern eingeführt werden - vor allem dann, wenn diese einen angespannten Wohnungsmarkt haben.

 

Wo gilt die Mietpreisbremse?

 

Bisher gilt die Mietpreisbremse in vier Bundesländern: Berlin machte gleich im Juni den Anfang, Nordrhein-Westfalen und Hamburg folgten einen Monat später, Bayern führte sie im August ein. Weitere Länder, wie Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland,Pfalz und Thüringen planen mit einer Einführung der Mietpreisbremse.

 

Doch was ist eigentlich die Mietpreisbremse?

 

Vermieten in einem Bundesland, in dem die Mietpreisbremse wirkt, bedeutet folgendes: Möchte man eine schon bestehende Wohnung vermieten, so darf die neue Miete "höchstens auf das Niveau der ortsüblichen Vergleichsmiete zuzüglich zehn Prozent angehoben werden". Jedoch gibt es auch Ausnahmen, wie beispielsweise Neubauten und umfassend sanierte Wohnungen, die von der Mietpreisbremse ausgenommen sind. Zudem gilt ein Bestandsschutz: Kein Vermieter muss die Miete senken - auch nicht, wenn die Wohnung neu vermietet.

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Berlin steigt stark

 

Trotz der eingeführten Mietpreisbremse stiegen die Mieten in Berlin und in den bayerischen Städten Nürnberg und Ingolstadt an (alle jeweils im August). Während die Hauptstadt den größten Zuwachs (+7 Prozent) hatte, stiegen die Mieten in Nürnberg und Ingolstadt um drei Prozent an. Berlin hatte im Juni und Juli noch rückläufige Mieten, im August stiegen sie dann jedoch wieder enorm an - haben mit einer Kaltmiete von 9,40 Euro pro Quadratmeter im Durchschnitt sogar einen Jahreshöchststand erreicht.

 

Die Durschnittsmiete (kalt) pro Quadratmeter in den zehn untersuchten Städten

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München bleibt stabil

 

München reiht sich nicht in die Städte ein, in denen die Mieten gestiegen sind. Die Preise in der bayerischen Landeshauptstadt blieben im August weitgehend stabil, sanken sogar um einen Prozent. Trotzdem bleibt ein fader Beigeschmack, denn München bleibt nach wie vor der Spitzenreiter des Landes, was die durchschnittlichen Mietpreise pro Quadratmeter betrifft. Satte 15,50 Euro muss man im Schnitt für den Quadratmeter hinlegen, wenn man in München eine Wohnung bieten möchte. Da kommt, trotz der stabilen Preise, wenig Grund zur Freude auf.

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Zur Immowelt-Analyse

 

Die Mietpreis-Analyse (sowie alle verwendeten Zahlen) stammt vom Immobilien-Portal immowelt.de, die in diesem Rahmen zehn Städte untersuchten, in denen die Mietpreisbremse wirkt. Das Ergebnis: Die Hälfte der untersuchten Städte hat höhere Mieten, als vor der Einführung der Mietpreisbremse - von einem eindeutigen Mietpreis-Rückgang kann deswegen keine Rede sein.

Immowelt untersuchte die Angebotspreise von rund 63.000 Mietwohnungen in zehn Städten. Die Preise geben den Mittelwert der Kaltmieten wieder.

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