Mieter Lochbihler: „Ich räume die Schranne nicht!“

MÜNCHEN - Jürgen Lochbihler will in der Halle am Viktualienmarkt bleiben – trotz außerordentlicher Kündigung. Die Räumungsklage ist schon vorbereitet.
Der Dauer-Streit um die Schrannenhalle spitzt sich zu. Der bisherige Mieter Jürgen Lochbihler hat gestern klipp und klar erklärt: „Ich räume die Schrannenhalle nicht – und erfülle weiter meinen Vertrag.“ Dabei war ihm im August von seiner Vermieterin, der „Schrannenhalle GmbH & Co. KG“, außerordentlich gekündigt worden. Frist für die Räumung: 18. September. Sogar ein neuer Mieter steht schon in den Startlöchern (AZ berichtete). Der Mietvertrag mit dem Event-Dienstleister Futurecom läuft ab kommendem Samstag.
Lochbihler aber zeigt sich davon unbeeindruckt. Er stellt sich wie gehabt auf den Standpunkt: „Die bislang ausgesprochene Kündigung ist unwirksam.“ Deswegen macht er so weiter wie bisher. Und bleibt. Am Wochenende war noch die Kunde verbreitet worden, er wolle einlenken. Doch Lochbihler widerspricht: „Das ist eine einzige Posse. Es gibt keine Einigung.“ Dass bereits ein Nachmieter gefunden ist, empfindet er als „Clownerie von beträchtlichem Unterhaltungswert“.
Jetzt ist die Justiz gefragt
Die Gegenseite hat sich für diese neue Eskalationsstufe schon gerüstet. „Die Räumungsklage ist vorbereitet“, sagt Anwalt Michael Scheele. Er vertritt Klaus Thannhuber, der bei der Besitzgesellschaft „Schrannenhalle GmbH & Co. KG“ weiter das Zepter in der Hand hält. Die Klage solle spätestens heute eingereicht werden, erklärte Scheele gestern. Die Schranne – ein Fall für die Justiz.
Julia Lenders