Mieten so hoch wie nie

MÜNCHEN - Bis zu 9,1 Prozent mehr – und im kommenden Jahr ziehen die Preise noch weiter an. Besonders krass ist die Teuerungsrate bei Bestandswohnungen ab dem Baujahr 1950.
Die Preise für Wohnimmobilien sind seit Beginn der Finanzkrise in München stark angestiegen – teilweise sogar auf Rekordniveau. Vor allem Münchner, die im Altbau oder im neu gebauten Reihenmittelhaus wohnen, zahlen derzeit so viel Miete wie noch nie. Mit welchen Preisen Wohnungssuchende laut dem aktuellen Herbstmarktbericht des Immobilienverbands Deutschland (IVD) rechnen müssen:
Mietwohnungen im Bestand (Baujahr ab 1950): Hier stieg die Miete am stärksten. Zahlte man vor zehn Jahren 9,20 Euro und im vergangenen Jahr noch 11,50 Euro pro Quadratmeter, muss man aktuell mit 12 Euro rechnen. Eine Preissteigerung zum Vorjahr um 9,1 Prozent.
Mietwohnungen im Altbau (Baujahr vor 1950): Seit dem Frühjahr 2006 kannten die Mieten bei Altbauten nur eine Richtung – nach oben. In diesem Herbst stehen sie erstmals bei 13 Euro – 8,3 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.
Mietwohnungen im Neubau: Mit 13 Euro liegen die Preise vier Prozent über Vorjahresniveau, aber noch knapp unter den Höchstständen von vor sieben Jahren, als die Mieten in astronomische Höhen geklettert waren.
Reihenmittelhäuser im Bestand: Auch hier müssen die Münchner mit Aufschlägen von 5,5 Prozent rechnen. Für ein Objekt mit 100 Quadratmeter Wohnfläche sind bis zu 1530 Euro Miete fällig.
Reihenmittelhäuser im Neubau: Die ohnehin schon hohen Preise stiegen noch einmal um 3,5 Prozent an. Bis zu 1630 Euro Monatsmiete müssen bezahlt werden.
Doppelhaushälften im Bestand: Wer im Doppelhaus leben will, zahlt für seine Hälfte bis zu 1800 Euro im Monat. Ein Plus von 2,9 Prozent.
Doppelhaushälften im Neubau: Hierfür sind sogar bis zu 2130 Euro im Monat fällig. Ein Plus von 1,4 Prozent.
Als Grund für den enormen Preisanstieg sieht IVD-Institutsleiter Stephan Kippes vor allem den historischen Tiefstand bei den Baugenehmigungen und -fertigstellungen. Im vergangenen Jahr wurden in München nur 4498 Baugenehmigungen und 4200 Baufertigstellungen verzeichnet – ein Minus von 12,9 oder 2,1 Prozent zum Vorjahr: „Dadurch öffnet sich die Schere zwischen Angebot und Nachfrage immer weiter“, sagt Claus Kiermann von der Rohrer Immobilien GmbH. Für 2009 heißt das: Die Mieten steigen wohl weiter.
Daniel Aschoff