Mieten in München: So viel kostet ein Quadratmeter in jedem Stadtviertel

München - Denken wir uns mal kurz alle Münchner Sozialwohnungen weg. Auch die günstigen Genossenschaftswohnungen. Und die städtischen der Gewofag und GWG. Und dann stellen wir uns eine normale Durchschnitts-Drei-Zimmer-Wohnung mit 70-Quadratmetern ohne besonderen Schnickschnack vor, mit "gutem Wohnwert" - sagen wir, in Neuhausen, Schwabing oder in der Au.
Zieht dort in diesen Tagen jemand aus, werden die privaten Vermieter vom nächsten Interessenten im Durchschnitt 16,40 Euro Miete im Monat pro Quadratmeter verlangen. Also 1148 Euro netto, kalt. Das sind schon wieder 40 Cent mehr pro Quadratmeter als noch im vergangenen Herbst. Macht 336 Euro mehr Miete im Jahr. Strom, Nebenkosten, Betriebskosten kommen jeden Monat noch obendrauf, versteht sich.
So jedenfalls haben es die Marktbeobachter vom Immobilienverband Deutschland (IVD) im vergangenen halben Jahr in München beobachtet. Damit klettern die Preise weiter ungebremst nach oben. "Wir marschieren Richtung Gipfel", so formuliert es IVD-Sprecher Stephan Kippes, "allerdings sehe ich nach dem Gipfel kein Tal, allerhöchstens vielleicht ein Plateau."
Bloß nicht umziehen: "Die Leute halten fest, was sie haben"
So hoch sind die Mieten für eine 70-Quadratmeter-Bestandswohnung mit "gutem Wohnwert" in den Münchner Vierteln – angegeben in Euro pro Quadratmeter. (Für hochauflösende Version bitte anklicken!) Grafik: IVD
Freilich macht es einen Unterschied, ob man im (noch günstigeren) Neuperlach im Münchner Osten eine Wohnung sucht (12,80 Euro/m², siehe auch Tabelle unten) oder im sündteuren zentralen Lehel (19,8 Euro/m²).
Fakt ist aber: Bei 70 Prozent aller Wohnungen, die seit Herbst neu vermietet worden sind, haben die Vermieter mit mehr als 15 Euro hingelangt. Und bei feschen Neubauten in ruhiger Lage im Schnitt mit 25 Euro - von möblierten Luxusneubauten natürlich ganz zu schweigen, da gehen auch 40 Euro.
Die Makler können das schon eine Weile merken: Ausziehen und Wohnungwechseln innerhalb der Stadt ist out. "Die Leute halten fest, was sie haben. Jeder Umzug bedeutet ja: noch mehr Miete", sagt Kippes.
Und noch ein unguter Trend: Kaufpreise (vor allem Bodenpreise) steigen noch viel mehr als die Mieten. Das könnte dazu führen, dass Investoren bald keine Lust mehr haben aufs Neubauen. Dann wird's noch enger auf dem Wohnungsmarkt.
Tabellen: IVD