Miese Tricks mit falschen Quittungen: So betrügen Münchens Taxler

IsarFunk schlägt Alarm: Mit falschen Quittungen werden Fahrgäste ungeniert übers Ohr gehauen – oft Touristen, die vom Flughafen aus starten. Tipps, wie man sich wehren kann.
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MÜNCHEN - IsarFunk schlägt Alarm: Mit falschen Quittungen werden Fahrgäste ungeniert übers Ohr gehauen – oft Touristen, die vom Flughafen aus starten. Tipps, wie man sich wehren kann.

Dem Taxigewerbe geht’s wirklich nicht gut. Wegen der Wirtschaftskrise steigen vor allem Geschäftskunden auf den MVV um. Und allein am Flughafen wurden in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 16,4 Prozent weniger abgehende Fahrten registriert.

Schwierige Zeiten, in denen einzelne schwarze Schafe die Branche zusätzlich in Misskredit bringen: Sie tricksen mit falschen Quittungen, um ungeniert ihre Fahrgäste übers Ohr hauen zu können. Mehrere „besonders dreiste Fälle“ listet die für die Abwicklung des Airport-Taxiverkehrs zuständige Firma IsarFunk in ihren aktuellen „Taxi News“ auf. Einmal geht’s um einen Fahrgast, der seine wertvolle Sonnenbrille im Taxi liegen gelassen hatte. Auf seiner Quittung fehlten aber wichtige Daten. Die Unternehmer-Anschrift – und die Taxi-Nummer.

Zum Glück hatte sich der regelmäßige Taxi-Kunde die Konzessionsnummer notiert. Und so kam er letztlich doch noch zu seiner Brille. Den Taxler erwartet jetzt eine Strafe wegen Quittungs-Missbrauchs und Fundunterschlagung.

Doppelt so viel wie üblich musste eine Ausländerin plötzlich für ihre Fahrt zum Flughafen zahlen. Nach ihrer Beschwerde beim Taxi Service Point wurde schnell klar: Die Quittung stammte nicht von dem dort aufgeführten Unternehmen. Nachdem bei der Suche nach einer über 1000 Euro teuren, vergessenen Fotoausrüstung dieselbe Fälschung aufgedeckt wurde, recherchierten die IsarFunker – und stießen auf einen Taxler, den beide Fahrgäste identifizieren konnten.

Der Mann bestreitet zwar die Vorwürfe – hat aber inzwischen auch die Staatsanwaltschaft am Hals. Und Probleme wegen seines Taxischeins. „Grundsätzlich eine Quittung ausstellen lassen“, rät IsarFunk-Geschäftsführer Christian Hess allen Taxi-Fahrgästen. „Die Quittung muss den korrekten Betrag laut Taxameter, den Mehrwertsteuersatz, die korrekte Unternehmer-Anschrift und die Taxi-Nummer enthalten.“ Letztere sollte man auch noch kurz mit der Nummer auf dem Schild rechts unten an der Heckscheibe vergleichen. Durch Schmus mit der Quittung werde versucht, dass ein tariftreibender Umweg oder ein überhöhter Fahrpreis nicht dem Verursacher zuzuordnen seien.

„Schwarze Schafe sind die absolute Minderheit“, so Hess zur AZ. „Es gibt keine grundsätzliche Tendenz zu betrügen. Aber diese Wenigen können den Ruf der Branche zerstören.“ Deswegen geht IsarFunk auch jeder Meldung intensiv nach. Und gibt Auffälligkeiten auch an das KVR oder das zuständige Landratsamt weiter.

Rudolf Huber

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