Michi Beck ist tot - Seine Frau sitzt jetzt auf den Schulden

MÜNCHEN/MANILA - Michi Beck war in seinen letzten Minuten allein. Laut seinem Anwalt ist der ehemalige Wirt des "Bratwurst Glöckl am Dom" am Samstag in einer Privatklinik in Manila an gestorben. Seine Frau hat jetzt hohe Schulden.
Um 6.30 Uhr Ortszeit hörte der Wirt laut seinem Anwalt Thomas Wiezorrek auf zu atmen. Er lag seit dem 16. Februar im Koma, weil er sich im Keller seines Hauses erhängt hatte. Michi Beck überlebte damals - wachte aber nie wieder auf. Wochenlang lag er bewusstlos mit Lungenentzündung da.
Grund für den Selbstmordversuch: Seine Frau Nadja (46) hatte ihn angeblich betrogen - und war nach München zurückgereist. Ihr damaliger Geliebter lebt auch in München, sie sind Partner. Die drei Kinder (12, 14 und 16) nahm sie mit. Michi Beck hielt das nicht aus. Mit ihr hatte er alle Hochs und Tiefs erlebt: Die glamouröse Zeit in München, als Wirt des "Bratwurst Glöckls" und des "Thaifoons" - und die Flucht vor seinen Millionenschulden in die philippinische Hauptstadt Manila.
Vor zwei Wochen keimte wieder Hoffnung auf: Michi Beck brauchte die Beatmungsmaschine nicht mehr. Er konnte wieder selber atmen. Nadja Beck kam nach Manila an das Bett ihres ehemaligen Geliebten und ließ die Beatmungsmaschine abschalten. Vor fünf Tagen brachten ihn die Ärzte in eine spezielle Klinik für Komapatienten. Sein Körper war aber zu schwach.
"Für ihn war es das einzig Richtige"
Thomas Wiezorrek konnte sich noch von Michi Beck verabschieden: "Ich war vom 9. bis 23. März auf den Philippinen. Am 11. und 20. März habe ich ihn im Krankenhaus besucht. Er lag in seinem Bett, die Rückenlehne war etwas erhöht. An seinem Körper waren Schläuchen und die Magensonde. Es war der Michi, aber nicht so, wie man ihn kannte. Er lebte sein Leben nicht Vollgas, sondern war pflegebedürftig und hilflos." Wiezorrek ist sicher: "Für ihn war es das einzig Richtige - und das ist alles, was zählt."
Sein Tod habe Frau Nadja arg mitgenommen. "Sie muss jetzt schauen, wie sie ihr Leben in den Griff kriegt", sagt Wiezorrek. "Auch die Kinder wissen jetzt: Der Vater ist nimmer da." Das Einzige, was ihr von ihrem Mann übrig bleibt, sind mehrere Tausend Euro Schulden. Michi Beck hatte keine Krankenversicherung, jetzt muss Nadja die Krankenhauskosten übernehmen. "Sie versucht, sie mit der Familie zu teilen."
Beck wird auch nicht in München beerdigt werden, sondern auf der philippinischen Trauminsel Boracay. "Er hat zu mir gesagt: Da musst du hin. Das ist das Paradies", sagt Wiezorrek. Michi Beck soll dort verbrannt werden - ob seine Asche ins Meer gestreut werden darf, müssen die Behörden entscheiden. Becks Schwester Christine Kiermeier wollte ihren Bruder ursprünglich nach München holen. "Sie respektiert aber Michis Entscheidung", sagt Wiezorrek.
Thomas Gautier