Michaelas Mörder läuft noch immer frei herum

Ab 17. Mai erwartet München ein trauriges Jubiläum. Seit 30 Jahren sucht die Kripo erfolglos nach dem Mann, der das Kind missbrauchte und tötete.
Nina Job |
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Michaela Eisch war ein aufgewecketes Mädchen. Ihr Mörder ist bis heute nicht gefasst.
Michaela Eisch war ein aufgewecketes Mädchen. Ihr Mörder ist bis heute nicht gefasst.

München - An diesem Wochenende jährt sich ein entsetzliches Verbrechen zum 30. Mal: Am 17. Mai 1985 wurde Michaela Eisch († 8) brutal missbraucht und an der Braunauer Eisenbahnbrücke mit ihrem Slip erdrosselt. Trotz der bis heute erfolglosen Suche nach dem Täter haben damalige Mitschüler und Nachbarn des Mädchens die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben.

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Im „Trauerbuch Michaela Eisch“, das von einem Münchner im Internet gepflegt wird, schreibt eine Frau, die damals ebenfalls kleine Kinder hatte: „Ich hoffe, dass dein Mörder noch lebt und einen Fehler macht und gefasst wird.“

Die kleine Michaela lebte mit ihrer Mutter (damals 28) in der Bad-Schachener-Straße in der Maikäfersiedlung. „Mickymäuschen“ nannte Helga Eisch ihre Kleine. Sie arbeitete als Bedienung im Alpenhotel am Hauptbahnhof. Am 17. Mai wollte Michaela ihre Mama von der Arbeit abholen, dafür durfte sie zum ersten Mal allein mit der U-Bahn vom Michaelibad in die Stadt fahren. Doch Mutter und Tochter verpassten sich. Sie sahen sich nie wieder.

Am Nachmittag des 17. Mai wurde Michaela noch von zwei Frauen in Begleitung eines Mannes gesehen. Der Umgang zwischen den beiden habe vertraut gewirkt, sagten die Zeuginnen später aus. Deshalb geht die Mordkommission bis heute davon aus, dass Michaela ihren Mörder kannte.

29 Tage später wurde die halb nackte Leiche des Kindes an der Eisenbahnbrücke gefunden. Dort erinnert bis heute ein Mahnmal an die Schülerin.
Michaelas Mutter erstickte sieben Jahre später bei einem Asthmaanfall.

Vor vier Jahren rollte die Mordkommission den Fall noch einmal umfassend auf. Es kam zum ersten Massen-Gentest in der Kriminalgeschichte Münchens.

1750 Männer wurden aufgefordert, freiwillig eine DNA-Probe abzugeben. Zur Tatzeit waren diese Männer 20 bis 40 Jahre alt und wohnten in der Siedlung. 1173 kamen zum Test, die anderen wurden nach und nach überprüft.

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„Inzwischen ist nur noch eine geringe Zahl übrig“, so Polizeisprecher Peter Beck zur AZ. Doch auch dieses Massenscreening und eine erneute Schilderung des Falls bei „Aktenzeichen XY . . . ungelöst“ führten ins Leere. Beck: „Es gibt leider keine neuen Ermittlungsansätze.“

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